Brautalarm c 2011 Universal Pictures 1Der Film „Brautalarm“ war in den USA ein Hit an den Kinokassen. Bei uns teilten sich die Meiningen über den derb-witzigen Streifen mit Kristen Wiig. Für alle, die es nicht ins Kino geschafft haben, der Film ist ab 24.November auf DVD und Blu-Ray erhältlich.

Brautalarm c 2011 Universal Pictures 2Von den Machern von „Superbad“, „Beim ersten Mal“ und „Jungfrau (40) männlich, sucht“ kommt der nächste Film, der die Lachmuskeln beanspruchen soll. Dabei geht es aber zur Abwechslung nicht um bärtige Männer, die Partys feiern und zu Drogen nicht nein sagen. Der Film „Brautalarm“ handelt diesmal allein über Frauen. Genauer gesagt geht es um Annie (Kristen Wiig), die die erste Brautjungfer bei der Hochzeit ihrer besten Freundin Lillian (Maya Rudolph) geben soll. Für Annie ist dies aber ein Schlag in die Magengrube. Sie erlebt gerade weniger rosige Zeiten, ihre Bäckerei ging pleite und der Mann in ihrem Leben ist komplett gefühllos. Mit Ende 30 ist Annie gezwungen, wieder bei ihrer Mutter einzuziehen, und ihr Leben von vorne zu beginnen. Genau in dieser schwierigen Zeit soll sie ihrer Freundin bei Hochzeitsvorbereitungen helfen. Annie versucht krampfhaft, mit den anderen reicheren Brautjungfern mitzuhalten, doch sie kann in ihrer jetzigen Situation einfach keine perfekte Hochzeit planen. Die makellose Helen (Rose Byrne), versucht Annie bei jeder Gelegenheit die Show zu stehlen, und Annie ertränkt somit ihrem Kummer mit reichlich Wein.

Brautalarm c 2011 Universal Pictures 3Brutal ehrlich 

Wer nun denkt, „Brautalarm“ ist ein weiterer typischer Film für Frauen, in dem es um Schuhe, Kleider und Hochzeitsvorbereitungen geht, liegt falsch. Es geht um brutalen, nackten Humor, dem Zuseher ist dabei eher zum Schämen als zum Lachen zumute. Die Frauen machen sich in diesem Film eindeutig zum Affen, doch so viele Lacher bringt das dann doch nicht ein. Die Fäkalsprache, und die derben und banalen Ausdrücke, sind nicht für jeden etwas. Wenn die Frauen in der Luxus-Boutique Kleider für die Hochzeit anprobieren und ihnen allen das Essen vom Mexikaner wieder aus diversen Körperöffnungen schießt, kann man nur froh sein, dass es noch kein Geruchsfernsehen gibt. Die Szene endet, indem die Braut aufgrund von Durchfall mitten auf der Straße in ihr Brautkleid sinkt. Witzig ist das aber weniger. 

Brautalarm c 2011 Universal Pictures 4Für Kristen Wiig war der Film die Beförderung in Hollywoods Filmwelt. Sie entstammte dem Improvisationstheater, und wurde mit „Saturday Night Live“ bekannt. Sie arbeitete außerdem am Drehbuch von „Brautalarm“ mit. Eine witzige Darstellerin ist Kristen allemal, das beweist sie hier. Ähnlich wie Comedy-Serien ist auch „Brautalarm“ gestrickt. Die Frauen tragen untereinander Machtkämpfe aus, doch weit weniger subtil und zurückhalten wie etwas in „Desperate Housewives“. Bei den Brautjungfern gilt das friss-oder-stirb-Prinzip. In Anlehnung an den Streifen „Hangover“, in dem einige Männer vor der Hochzeit des Bräutigams Las Vegas unsicher machen, und so betrunken sind, dass sie keinen Schimmer mehr haben, was eigentlich passier ist, wollen auch die Frauen nach Las Vegas. Doch soweit kommt es gleich gar nicht, dann Annie ist im Flugzeug schon so betrunken. Die Truppe muss also wieder umkehren. Doch manche Szenen sind einfach kaum nachvollziehbar. So versucht Annie jedes Verkehrsgesetzt der Welt zu brechen, nur um von einem Polizisten (Chris O’Dowd) bemerkt zu werden, der ihr auf Grund ihres rücksichtslosen Verhalten die kalte Schulter zeigt. Außerdem wird Annie immer wieder von bösartigen Wutanfällen geplagt, die sie alles rund um die zerstören lassen. All das wirkt stark übertrieben. Subtiler Humor ist oft wirkungsvoller, also solch derbe Slapstickszenen. 

Brautalarm c 2011 Universal Pictures 5(K)ein feministischer Meilenstein 

Brautalarm wurde in den USA als feministischer Meilenstein im Filmbiz bezeichnet, weil Frauen hier auch mal ganz derb zur Sache gehen und nicht bloß hübsch aussehen. Ein wirklicher Meilenstein wurde aber weniger erreicht, wenn das Publikum sich nicht mal mehr auf die Leinwand sehen traut, da der Film einfach zu peinlich ist. Nur weil die Frauen sich hier wie Männer benehmen, heißt das nicht, dass der Film auch automatisch unglaublich witzig ist. Erfrischend ist zwar, dass Männer hier nur Nebenrollen bekleiden, aber dreht sich indirekt doch einiges um sie. Annie ist teilweise eifersüchtig darauf, dass ihre Freundin den Mr.Right gefunden hat, und sie immer noch auf den Mann des Lebens wartet. Und auch die anderen Frauen sind andauernd am meckern über ihre Ehemänner. Annie ist außerdem alles andere als eine starke Frau, denn sie ist nicht in der Lage, sich selbst aus ihrer Misere zu helfen. Wo bei diesem Film die Emanzipation geblieben sein soll ist fraglich, denn bloß weil in einem Film viele Frauen mitspielen, heißt das nicht, dass es auch einiges für andere Frauen zu bedeuten hat. Aber vielleicht ist dies für die USA vorerst genug in Sachen Feminismus im Film.

Bewertung: 6/10

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Filmdaten

Regie: Paul Feig
Genre: Komödie
Land: USA
Jahr: 2011
Länge: 125 Minuten

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