Der talentierte Musiker Marius Lauber aka Roosevelt ist mit seinem gleichnamigen Debütalbum zurück. Ein Interview über den Entstehungsprozess des Albums, Inspirationen und Pläne für die Zukunft.

UNIMAG: Lange nichts gehört von dir. Du hast dir eine Weile Zeit gelassen fürs erste Album.
Roosevelt:
Ja, aber jetzt geht es endlich los. Ich hab die Zeit gebraucht, um mich wirklich nur auf das Album zu konzentrieren und intensiv daran zu arbeiten. Es hat sich womöglich nur so lange angefühlt, da auch schon vorher Singles releast worden sind. Grundsätzlich wollte ich mich schon lange an das Format Album herantasten und hab mir dann auch die Zeit dafür genommen.

Hast du dir selbst Vorgaben gesteckt oder dir einfach gedacht: Ich nehm mir jetzt die Zeit, zieh mich zurück und mache genau mein Ding?
Definitiv. Wenn es ein Konzept bei Roosevelt gibt, dann, dass ich alles – soweit es geht – selbst mache. Damit wollte ich mir auch irgendwie in einem anfänglichen Experiment zeigen, dass ich auch alles selbst aufnehmen kann. Ich komme ja aus einem Band-Umfeld und ich war mir nicht sicher, ob es klappen wird, und bin auch Kompromisse eingegangen. Ich hab mich für das Album echt weit weggeschlossen und als ich die Türen wieder geöffnet habe, waren die Songs fertig. Es war auch die produktivste Zeit bisher. Man muss manchmal einfach einen Schritt zurück und dafür zwei Schritte nach vorne machen.

Was hat dich in der Zeit dabei inspiriert? Und was war dein Ausgleich – wenn man sich so vorstellt, dass man sich von allem, was einem beeinflussen könnte, wegsperrt, muss man doch auch mal den Kopf wieder freibekommen.
Inspiriert hat mich so einiges. Während der wirklich reinen Studiozeit hab ich kaum Musik gehört. Ich hatte eigentlich immer schon ein klares Bild bzw. einen Klang im Kopf, wie die Songs werden sollen. Hab von Anfang an so abgesteckt was ich für einen Sound machen möchte. Dabei hab ich immer so das Gefühl, wenn ich zu viel andere Musik höre, kommt so eine Staubschicht auf meine eigene Musik und ich verlier mich dann. Deswegen wollte ich mich mal richtig abschotten und mich nur auf das Album konzentrieren.

Lässt du dich dann denn auch von anderen Musikern inspirieren?
Ich glaube schon – aber mich inspirieren generell wahnsinnig viele Sachen. Das war immer schon so. Es gehört zu mir, dass ich viel aufsauge und aus dieser Inspiration meine Musik erschaffe.

Deine Musik wird ja oft als ‚Synthie-Pop-Club-Klang mit tanzbaren Beats‘ bezeichnet. Wie stehst du dazu?
Ich hab nie Probleme damit, wie Leute meine Musik finden. Ob sie da jetzt DEN Indie-Hit oder den Techno-Hit raushören, stört mich nicht. Die Leute sollen sich nicht so darauf fixieren was sie hören und nicht in Schubladen denken. Ich tu mir da auch schwer meine Musik zu beschreiben – es ist so vieles. 

Was hat dich konkret beim neuen Album bewegt? Was möchtest du mit deinen Songs ausdrücken?
Ich denke textlich war das ein unterbewusstes Thema. Ich möchte eher eine gewisse Stimmung ausdrücken und es geht dabei auch vor allem um Verlust im abstrakten Sinn. Es ist eine Platte entstanden, die sehr nach Adoleszenz klingt. Dabei geht es um Verlust als Teil einer Veränderung von einem Selbst. Man soll sich darauf einlassen, dass sich Dinge im Leben verändern und man sich trotzdem treu bleibt und sich nicht verliert. Man verliert Dinge im Leben und gewinnt dabei auch wieder neue Erfahrungen. So ist das eben. Ich denke dabei ist es für viele und auch für mich und in meinem Freundeskreis vor allem gerade ein großes Thema. Diese Stimmung wollte ich damit zum Ausdruck bringen. Die Stadt in der du wohnst hat da natürlich auch einen wichtigen Einfluss.

Wie denkst du, dass sich die Clubkultur verändern wird?
Die Clubkultur hat in den vergangenen Jahren mehr Spielraum zum Ausprobieren von verschiedenen Dingen erlangt. Genau in der Zeit habe ich auch angefangen aufzulegen. Dabei hab ich gemerkt, dass sich die beiden Welten Band und Club durchaus gut vermischen können. Die Leute sind heute viel offener als vor 10 Jahren. Es werden verschiedene Genres vermischt und es gibt keine klare Abgrenzung mehr.

Welche Pläne und Ziele hast du dir noch für 2016 gesteckt?
Zuerst mal touren. Ich freu mich schon darauf und dann steht das zweite Album an. Ich wünsche mir dieses Mal mehr Zeit dafür. Das war dieses Mal mit Tour und nebenbei am Album basteln etwas mühsam.

Also ein zweites Album ist schon geplant? Es gibt ja auch noch viel unveröffentlichtes Material – würde sich also anbieten?
Ja ich weiß nicht, ob die dann aufs zweite Album kommen. Es wird dann auch irgendwann eine Deluxe-Version geben.

Big News! Klingt nach einem konkreten Plan!
Ja… aber ich seh diesen Prozess jetzt schon als abgeschlossen und sollte wieder was Neues machen. Es gibt allerdings noch keinen konkreten Plan. Das ist alles noch sehr vage. Tatsächlich gibt es aber schon viele Ideen. Das ist so ein bisschen das Ziel, ja!

Wir sind gespannt! Aber erstmal in das neue Album reinhören. Das nächste Konzert lässt auch nicht auf sich warten: am 21. Oktober kommt Roosevelt nach Wien!

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