INHALTSVERZEICHNIS
Wir lassen das Musikjahr 2012 Revue passieren und küren die zehn besten Songs. Vom fetzigen Dance-Track bis zum poetischen Singer-Songwriter-Stück ist alles dabei. Aber anstatt Hardcore-Hip-Hop mit Folk zu vergleichen, verzichten wir auf eine Reihung und führen die Lieder alphabetisch auf.
Fiona Apple – Anything We Want
Mit „The Idler Wheel…“, ihrem ersten Album seit sieben Jahren, ist der amerikanischen Singer-Songwriterin Fiona Apple ein exzellentes Comeback gelungen. Auf einer LP, auf der ein melodisch geniales und herrlich charismatisch gesungenes Stück Poesie dem nächsten folgt, sticht ‚Anything We Want‘ sogar noch heraus. Aus einer verzweifelt hoffnungsvollen Stimmung heraus steigert sie sich in den Refrain so lang hinein, bis man ihr fast glauben möchte.
M.I.A. – Bad Girls
Anfang des Jahres veröffentlichte M.I.A. eine überarbeitete Version von ‚Bad Girls‘, das bereits auf ihrem 2010er Mixtape „Vicki Leekx“ zu finden war. Mit einem orientalisch anmutenden Beat und den gewohnten BadAss-Lyrics ist der Song einfach zu 100 Prozent M.I.A.
Killer Mike – Big Beast
Gut, dass es Killer Mike gibt und gut, dass El-P seine neuste Platte produziert hat. Auf „R.A.P. Music“ ergänzen sich die beiden nämlich perfekt und hauchen dem Old School-Hip-Hop wieder Leben ein. Das Highlight ist dabei zweifellos ‚Big Beast‘, das genial produziert ist, einen catchigen Hook hat und feine Gastauftritte von Bun B und T.I. featuret. Der Star ist aber Killer Mike selbst, der dem Gerede von Motherfuckern, Drogendealern und OGs neuem Sinn verleiht und einer ganzen Rapper-Generation sein Gesicht zurück gibt.
Lone – Crystal Caverns 1991
Der britische Musiker Matt Cutler steht unter dem Lone-Pseudonym seit Jahren für gut arrangierte Dance-Tunes. Ein absolutes Highlight ist ihm mit ‚Crystal Caverns 1991‘ gelungen, das drei Minuten lang erbarmungslos nach vorne marschiert, kurz Pause macht und dann wieder so richtig reinhaut. Und obwohl es einer der härtesten Songs auf dem Album „Galaxy Garden“ ist, vergisst Lone nie auf seine Liebe zum Detail und baut tropische Sounds ebenso gut ein wie die Vocal Samples.
Death Grips – The Fever (Aye Aye)
Die alternative, kalifornische Hip-Hop-Gruppe Death Grips mischt mit ihren aggressiven Beats und dem noch aggressiverem MC Ride schon seit einiger Zeit die Indie-Szene so richtig auf. Nicht für wenige ist „The Money Store“, das einen etwas zugänglicheren Sound als das Debüt-Mixtape pflegt, eines der Alben des Jahres. Wie die besten Stücke der Band macht auch ‚The Fever (Aye Aye)‘ mit Hilfe eines lärmend-detaillierten Beats, energischen Raps und einem genialen Hook einen tollen Ohrwurm.
TNGHT – Goooo
Hudson Mohawke und Lunice haben als TNGHT das heißeste Produzenten-Duo des Jahres gebildet und mit ihrer schlichtweg genialen „TNGHT EP“ für mächtige Tanzlaune gesorgt. Bei einer in sich derartig geschlossenen Platte könnte man eigentlich jedes Lied herausnehmen. Wir haben uns für das energische ‚Goooo‘ entschieden.
Matthew Dear – Her Fantasy
In den Vorbereitungen zu seiner neuesten LP „Beams“ hat Dance-Musik-Produzent Matthew Dear vermutlich sehr oft die Talking Heads gesorgt. Gut so, denn das Album verdunkelt die Musik von David Byrne & Co. und bringt sie ins 21. Jahrhundert. Auf ‚Her Fantasy‘ entwirft Dear einen Dschungel der Leidenschaft, der immer mehr von einem Beat durchzogen wird und eine respektable Vocal Performance des Musikers featuret. Gruseliges Musikvideo inklusive!
Cloud Nothings – No Future / No Past
Vor leider viel zu wenig Leuten spielten die in ihrem Look etwas nerdig anmutenden Cloud Nothings eines der besten Konzerte des Frequency 2012. Schon Anfang des Jahres erschien ihr Album „Attack On Memory“ und die dazugehörige Single ‚No Future / No Past‘, die minutenlang wie ein Vulkan brodelt und seine musikalische Energie dann in einem Rock-Feuerwerk entlädt.
Macklemore & Ryan Lewis – Same Love
Mit Beats von seinem Produzenten Ryan Lewis ausgestattet, rappt Macklemore schon seit einiger Zeit einfühlsam über soziale Missstände. Letztes Jahr zeigte er mit der Single „Wings“ auf, in der er die Wichtigkeit von Schuhen in der Jugend der 90er Jahre zeichnete. Highlight seines diesjährigen Outputs ist „Same Love“, das Homophobie, nicht zuletzt innerhalb des Hip-Hops, von mehreren Seiten beleuchtet und zutiefst verurteilt.
Soap & Skin – Wonder
Wie wir schon öfters erwähnt haben, ist Soap & Skin mit „Narrow“ ein wunderbares Mini-Album gelungen. Und wie wir auch schon geschrieben haben, sticht ‚Wonder‘ aus dem konstant feinen Werk noch heraus. Einfach zum Genießen.