Urlaubszeit ist Reisezeit! Doch wer seinen Urlaub nicht zu Hause verbringt, der steht vor der wichtigen Frage: Wer kümmert sich bis zur Heimkehr um die geliebten Haustiere? Während Hunde- und Katzenbesitzer durchaus die Möglichkeit haben, ihre Haustiere mit in den Urlaub zu nehmen, sieht es bei Kleintieren schon ganz anders aus. Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster & Co. eignen sich nicht für längere Reisen, schon gar nicht mit der Bahn, auf dem Schiff oder gar im Flugzeug. Auch die ungewohnte Umgebung am Urlaubsort würde für sie zunächst erstmal Stress bedeuten. Daher gilt es für Kleintierhalter, sich rechtzeitig um die artgerechte Betreuung ihrer Lieblinge zu kümmern.

Kleintierbetreuung in den eigenen vier Wänden

Bei manchen Kleintieren bietet sich ihre Betreuung durch einen Tiersitter in den eigenen vier Wänden beziehungsweise dem eigenen Garten an, denn die gewohnte Umgebung gibt den Tieren die Sicherheit, die sie für ihr Wohlbefinden brauchen. Kleintiere wie beispielsweise der Hamster gelten als Einzelgänger und brauchen nicht, wie etwa ein Hund, der ein Rudeltier ist, den ganzen Tag über Kontakt zu menschlichen Bezugspersonen, um sich wohlzufühlen. Daher reicht es aus, wenn die betreuende Person den Hamster täglich mindestens einmal in der Wohnung besucht und ihn mit frischer Nahrung und Wasser versorgt und nachschaut ob es dem Tier gut geht. Auch Kaninchen, Mäuse, Meerschweinchen und Ratten brauchen nicht zwingend mehrmals täglich Kontakt zu Menschen, wenn sie in Gruppen gehalten werden, wovon bei einer artgerechten Haltung auszugehen ist. Die Gruppe bildet ihr soziales Gefüge und verhindert das Gefühl von Einsamkeit.

Einen geeigneten Kleintiersitter finden

Wer möchte, dass seine Kleintiere während des Urlaubs zu Hause in der gewohnten Umgebung betreut werden, der muss sich auf die Suche nach einem geeigneten Tiersitter machen. Da man fremde Personen nur ungern in die eigenen vier Wände lässt, liegt es nah, sich zunächst um jemanden aus dem eigenen Familien-, Freundes oder Bekanntenkreis zu bemühen, der im besten Fall die Tiere bereits kennt und daher einen Bezug zu ihnen hat. Ein kleiner Fragenkatalog hilft bei der Suche nach einem geeigneten Kandidaten.

Checkliste: Darauf solltest du beim Tiersitter achten

  • Wer mag Tiere und verbringt gerne Zeit mit ihnen?
  • Wer ist in hohem Maße vertrauenswürdig und zuverlässig?
  • Wer wohnt in der Nähe und kann täglich vorbeikommen?
  • Wer hat schon einmal Kleintiere betreut?
  • Wer hat ein Grundwissen über die Tiere und würde Krankheiten und Auffälligkeiten erkennen?
  • Wer kennt die Tiere bereits?

Je mehr dieser Fragen positiv beantwortet werden, umso eher eignet sich eine Person für die Betreuung der Kleintiere. Doch auch wenn alle diese Fragen positiv beantwortet werden und die entsprechende Person sich bereit erklärt, die Kleintiere zu umsorgen, ist es wichtig, dieser vor der Abreise alle wichtigen Informationen und Materialien an die Hand zu geben.

Checkliste: Was du dem Tiersitter aufschreiben solltest

  • Ernährung: Was essen die Tiere und wo befindet sich die Nahrung? Soll frisches Essen vom Tiersitter besorgt werden und wenn ja, woher? Wie oft und zu welchen Zeiten sollten die Tiere täglich mit Essen und Wasser versorgt werden? Wie werden sie gefüttert und was sind die Besonderheiten bei der Fütterung, die es zu beachten gilt?
  • Haltung: Wie wird der Stall beziehungsweise Käfig richtig gereinigt? Was passiert mit den Tieren während der Reinigung? Brauchen die Tiere Auslauf und wie wird dieser so ermöglicht, dass keine Gefahren für die Tiere bestehen? Welche Tiere sollten nicht gemeinsam untergebracht werden, da sie sich nicht vertragen?
  • Gesundheit: Woran erkenne ich, ob es den Tieren gut geht? Wie sieht der tägliche Gesundheitscheck aus? Benötigen manche Tiere Medikamente und wie oft und zu welchen Zeiten werden diese verabreicht? Wer ist der zuständige Tierarzt und wann ist dieser am besten zu erreichen? Wann ist der Besitzer bei Rückfragen während des Urlaubs erreichbar?

Wer in seinem Freundes- und Familienkreis keinen geeigneten Betreuer findet, der kann auch auf einen der zahlreichen privaten Tiersitter zurückgreifen, die oft günstiger sind als Tierpensionen. Über Vermittlungsplattformen im Internet lassen sich relativ einfach Tiersitter in der Nähe finden. Auch diese sollten unbedingt ein ausführliches Briefing zu den Tieren erhalten.

Freilauf ist wichtig

Auch geräumige und schöne Gehege werden mit der Zeit eintönig und bieten nicht genügend Abwechslung. Daher sollte man Kleintieren wie Meerschweinchen jeden Tag mindestens eine Stunde Auslauf gönnen. Auch Kaninchen brauchen regelmäßig Auslauf in der Wohnung oder im Garten. Dabei gilt es zu beachten, dass die Wohnung oder der Garten ausbruchsicher ist und keine Gefahren für die Haustiere bestehen.
Der Tiersitter sollte daher über potentielle Gefahrenquellen informiert werden, die es auszuschalten gilt und Instruktionen erhalten, wie der Auslauf realisiert werden kann. Vor allem wie und wo das Freigehege aufzubauen ist, sollte man vorher demonstrieren. Ansonsten riskiert man, dass giftige Pflanzenblätter in das Gehege fallen und von den Tieren angenagt werden, genauso wie Stromkabel, die sich in der Nähe des Freigeheges befinden. Bei Freilauf im Garten gilt es zudem die Kleintiere vor Angriffen von Greifvögeln und anderen Raubtieren zu schützen.

Tierpensionen

Wer keinen geeigneten Tiersitter für die Betreuung zu Hause findet, der kann sein Haustier auch in eine der zahlreichen Tierpensionen bringen. Wer bei Google den Suchbegriff „Tierpensionen“ eingibt, erhält fast 700.000 Treffer. Immer mehr dieser Einrichtungen bieten heute nicht nur die Verpflegung und Unterbringung von Hunden und Katzen an, sondern auch von Kleintieren wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster aber auch von Schildkröten und Wellensittichen. Die Vorteile: Die Tiere werden von professionellen Pflegern rund um die Uhr versorgt, die wissen, was eine artgerechte und gefahrlose Haltung ausmacht und die mit den typischen Krankheitsbildern vertraut sind. Zudem werden die Kleintiere in Tierpensionen häufig mit anderen Artgenossen zusammen untergebracht, was für sie durchaus eine willkommene Abwechslung darstellen kann. Bei Gruppentieren ist eine gemeinsame Unterbringung im Sinne des Tierschutzes sowieso obligatorisch.
Auf der anderen Seite bedeutet auch die Unterbringung in einer Tierpension, dass das Tier zunächst transportiert werden muss und aus seiner vertrauten Umgebung herausgerissen wird. Beides bedeutet für das Tier in der Regel Stress und kann zum Beispiel bei Meerschweinchen Kreislaufprobleme verursachen. Ob ein Tier für den Transport zu einer Tierpension geeignet ist, lässt sich anhand der gemachten Erfahrungen bei Besuchen des Tierarztes gut einschätzen. Vor allem älteren Tieren sollte man so wenig Transporte wie möglich zumuten, da sie besonders empfindlich drauf reagieren.

Bei jeder guten Tierpension muss man bei Einlieferung des Haustieres einen Fragenkatalog ausfüllen, der alle relevanten Informationen erfasst. Die Kosten für die Unterbringung hängen von der Art des Kleintieres und dem damit verbundenen Pflegeaufwand ab. Pro Tag bezahlt man inklusive der Nahrung jedoch nur sehr selten mehr als 10 Euro. Mit Preisen zwischen 3 und 7 Euro pro Tag sollte man jedoch rechnen.

Tierheime

Auch immer mehr Tierheime bieten die Versorgung und Pflege von Kleintieren an. Laut Deutschem Tierschutzbund werden jedes Jahr circa 70.000 Tiere einfach ausgesetzt und damit ihrem Schicksal überlassen, darunter auch viele Kleintiere. Daher sollte man sich so früh wie möglich um einen Platz in der Ferienbetreuung des örtlichen Tierheimes kümmern.

„Nimmst du mein Tier, nehm‘ ich dein Tier“

Hinter diesem Slogan steckt eine Aktion des Deutschen Tierschutzbundes, bei der sich Tierfreunde bei der Pflege und Betreuung ihrer Haustiere gegenseitig unterstützen. Die örtlichen Tierschutzvereine unterstützen die Aktion und helfen zudem bei der Vermittlung von Urlaubsplätzen für Heimtiere. Der Deutsche Tierschutzbund unterhält auch ein sogenanntes Urlaub-Beratungstelefon unter der Nummer 0228-60496-27. Hier kann man sich ausführlich zum Thema Urlaubsbetreuung für Kleintiere informieren.

Bildquellen:

Bild 1:  pixabay.com © violetta (CCO)
Bild 2: fotolia.com ©
徳也田﨑

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