Als Trainee kannst du natürlich auch ein angemessenes Gehalt erwarten. An der Frage, welche Gehaltshöhe angemessen ist, scheiden sich jedoch die Geister. Allerdings solltest du dich keinesfalls unter Wert verkaufen.

In der Praxis kommen bei den Traineegehältern große Spannen vor: Manche Firmen zahlen pro Jahr bis zu 60.000 Euro, in anderen Unternehmen müssen sich Trainees mit Jahresgehältern unter 20.000 Euro zufriedengeben. In solchen Unterschieden schlagen sich verschiedene Faktoren nieder. Ein sehr geringes Gehalt erlaubt allerdings auch Rückschlüsse auf die Qualität des Ausbildungsprogramms. Firmen, die mit ihren Traineeprogrammen tatsächlich ihre High Potentials fördern möchten, werden auch auf eine angemessene Vergütung achten. Einigen (nicht allen!) kleineren Unternehmen geht es dagegen vor allem darum, Trainees während der Dauer des Programms als kostengünstige Arbeitskräfte einzusetzen. Allerdings kann auch eine solche Traineeausbildung karrierefördernd sein, wenn sie mit anspruchsvollen Projekten und hoher Eigenverantwortung verbunden ist.

Einstiegsgehälter: Trainees versus Direkteinsteiger

Generell gilt, dass Direkteinsteiger in der Regel mehr verdienen als Trainees – der Unterschied kann sich auf bis zu 20 Prozent belaufen. Hierfür gibt es mehrere Gründe: Trainees befinden sich noch in der Ausbildung, die natürlich kostenrelevant ist. Viele Unternehmen investieren in ihre Trainees beträchtliche Summen, die beispielsweise in Weiterbildungsprogramme, Coachings oder Auslandsaufenthalte fließen. Zudem übernehmen Direkteinsteiger nach der Einarbeitungsphase schneller Verantwortung und betreuen umfangreichere Projekte. Durch die Job-Rotation sind für Trainees die Möglichkeiten hierzu vergleichsweise begrenzt.

Andererseits zeigt sich in den letzten Jahren bei den Traineegehältern auch ein gegenläufiger Trend. Vor allem in größeren Unternehmen gleichen sich die Einstiegsgehälter für Trainees und Direkteinsteiger immer stärker an.

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Einflussfaktoren für die Höhe des Traineegehalts

Das Durchschnittsgehalt von Trainees liegt bei etwa 38.000 Euro jährlich, Direkteinsteiger können dagegen oft mit Einstiegsgehältern von über 40.000 Euro rechnen. Allerdings spielen für die tatsächliche Höhe des Traineegehalts – ein qualitativ hochwertiges Traineeprogramm einmal vorausgesetzt – eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle:

1. Dein Hochschulabschluss

Ob es zwischen Bachelor- und Masterabsolventen bei den Gehältern während der Traineezeit Unterschiede gibt, wird von den Unternehmen nicht einheitlich gehandhabt. Jedoch schlagen sich die längere Studienzeit und das vertiefte Fachwissen von Masterabsolventen oft auch in höheren Traineegehältern nieder. Zum Teil wirkt sich auf die Gehaltshöhe auch aus, ob du einen Uni- oder Fachhochschulabschluss mitbringst.

2. Die Unternehmensgröße

In größeren Firmen kannst du auch als Trainee in der Regel mit höheren Gehältern rechnen. Diese Gehaltsunterschiede setzen sich im Übrigen auch nach der Traineezeit fort und betreffen alle Mitarbeiter in der Firma.

3. Die Branche

Einen sehr großen Einfluss auf die Höhe des Traineegehalts hat die Branche, in der du tätig werden willst. Banken, die Pharmaindustrie, Automobilhersteller, der Lebensmitteleinzelhandel und Maschinenbauer besetzen hier Spitzenpositionen. Auch große Konsumgüterproduzenten sind im Hinblick auf ihre Traineegehälter attraktiv. Etwas anders sieht es im öffentlichen Dienst und in der Medienbranche aus. Traineeprogramme in Werbeagenturen können inhaltlich sehr spannend sein, allerdings musst du hier während der Traineeausbildung auch in größeren Unternehmen mit vergleichsweise sehr geringen Gehältern rechnen.

4. Deine Studienrichtung

Ingenieure, Natur- und Technikwissenschaftler führen bei den Traineegehältern die Statistik an, Wirtschaftsabsolventen erhalten demgegenüber etwas geringere Bezüge. Sehr deutlich ist der Gehaltsabstand dagegen bei den Geisteswissenschaftlern, die im Vergleich zum Spitzenfeld um bis zu 15.000 Euro jährlich weniger verdienen als das Spitzenfeld. Hier wirkt sich das Gehaltsniveau der Branchen aus, in denen Geisteswissenschaftler bevorzugt tätig werden. In anderen Bereichen müssen sie als Quereinsteiger zum Teil mit einem spürbaren Gehaltsgefälle rechnen.

Das Traineegehalt verhandeln – geht das überhaupt?

Die Gehälter für Trainees sind in den meisten Unternehmen festgelegt und bieten wenig Spielraum für individuelle Gehaltsverhandlungen. In den weitaus meisten Fällen wird dir dein potentieller Arbeitgeber ein fixes Angebot unterbreiten.

Umso wichtiger ist, dass du dir vor deiner Bewerbung klarmachst, was du von einem bestimmten Traineeprogramm erwartest und für welche Kompromisse du im Hinblick auf das Gehalt bereit bist. Im Bewerbungsgespräch solltest du beispielsweise klären, ob während der Traineeausbildung eine Gehaltsentwicklung vorgesehen ist und welche Weiterbildungsangebote du als Trainee erwarten kannst.

Persönliche Gehaltsvorstellungen gehören nur dann in die Bewerbung für ein Traineeprogramm, wenn sie in der Stellenausschreibung explizit erbeten werden. In solchen Fällen gewähren die Unternehmen natürlich auch Verhandlungsspielraum.

Fotos: © JohnnyGreig, Pinkypills / iStock

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