Runtastic, Tupalo, dict.cc, Mjam – Nur einige von vielen Startups, die in Österreich gegründet wurden und erfolgreich wirtschaften. Viele gute Ideen schlummern, die Umsetzung scheitert aber meist am lieben Geld. Wir sprachen mit Stefan Herndlbauer, Startup Forum Founder und Bernhard Hauser, Project Manager bei AustrianStartups, über die österreichische Startup-Szene und dazugehörige Startschwierigkeiten.

Wie ist es um die österreichische Startup-Szene bestellt?

Herndlbauer: Heimische Startups befinden sich in den letzten paar Jahren in einem starken Aufschwung. Durch neue Förderungen, Veranstaltungen und vermehrter Berichterstattung werden Startups auch in der Öffentlichkeit immer präsenter. Die Förderungen für Jungunternehmer werden auch immer besser, wobei wir erkennen können, dass viele Unternehmer Schwierigkeiten haben sich im Förderdschungel zurecht zu finden. Der Wirtschaftsplatz Österreich ist in Sachen Startups aber noch keinerlei vergleichbar mit Berlin, Silicon Valley oder anderen, daher gibt es noch viel zu tun.

Hauser: Die österreichische Startup-Szene ist noch in einem sehr jungen Stadium, obwohl sie vor allem in den letzten Wochen sehr starke Lebenszeichen von sich gegeben hat. Dazu zählen bspw. Investments im sechsstelligen Bereich in österreichische Startups wie bspw. Codeship.io, WHATCHADO, zoomsquare und mySugr. Zwar sind finanzielle Unterstützungen nur ein Teil einer lebendigen Startup-Szene, aber diese Investments zeigen auch, dass die Szene wächst und Startups nicht nur eine Randerscheinung sind.

Mit welchen Startschwierigkeiten haben innovative Jungunternehmen zu kämpfen?

Herndlbauer: Jungunternehmer mit einem hohen Innovationsgrad haben am österreichischen Markt oft Schwierigkeiten mit den Finanzierungsmöglichkeiten bzw. Partnerschaften. Daher sehen wir immer wieder, dass innovative Firmen nur im Ausland oder durch Zweigstellen in anderen Ländern die nötigen Bedingungen finden um erfolgreich zu sein. Eine andere Schwierigkeit sehen wir in der Anwerbung der benötigten Mitarbeiter. Junge Leute mit Top-Ausbildungen gehen oft zu ausländischen Unternehmen, da diese meist bessere Perspektiven und Vergütung bieten können.

Hauser: Da ist es an mehreren Fronten schwierig. Vor allem aber sind JungunternehmerInnen in Österreich mit zahlreichen Hürden am Beginn konfrontiert (steuerliche Belastungen, langwieriger und kostspieliger Gründungsprozess, wenige Investoren). Aber auch das vielerorts noch sehr konservative Denken („Das geht nicht und wird nicht funktionieren“) ist für viele Startups ein Hemmnis. Aber es wird mit jedem Tag besser.

Welche Tipps könnt ihr den „Visionären von morgen“ geben?

Herndlbauer: Wenn man eine gute Idee hat, sollte man diese immer zuerst am Kunden testen, dass heißt, sprecht Leute an und fragt, ob diese bereit wären, Geld für die Idee auszugeben.  Sofern ein Markt vorhanden ist, kann die Idee weiterverfolgt und verbessert werden. Weiters sind wir der Überzeugung, dass das Scheitern mit einem Startup bzw. einer Geschäftsidee keine Schande ist, und wir würden uns wünschen, dass sich in Österreich auch eine toleranter Sichtweise diesbezüglich einstellen würde.

Hauser: Egal wie ausgefallen eure Idee ist, holt euch so früh wie möglich Feedback von anderen und wenn euch die Idee dann noch immer gefällt, packt es an! Selbst wenn es nichts werden sollte, hat man etwas gelernt: denn man sammelt dadurch viele Erfahrungen, lernt interessante Menschen kenn und taucht in eine tolle Welt ein. Ganz wichtig ist allerdings das Vernetzen – lokale Startup-Stammtische wie jene von AustrianStartups sind dazu ein gutes Mittel.

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