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Wenn die Prüfungszeit beginnt, wird so manch ein nachlässiger Student ein wenig nervös. Nicht genug gelernt, viel zu spät angefangen oder einfach noch so viele Fragezeichen vor dem Inhalt. Jeder Student kennt dieses Gefühl, nicht ausreichend genug vorbereitet zu sein. Also steht stundenlanges Pauken auf dem Plan, – direkt nach der Uni, auf dem Weg nach Hause und überhaupt die ganze Nacht. Aber muss das wirklich sein? Könnte man sich viele Lernstunden einfach sparen, wenn man anders an die Sache herangeht? Ja, denn Fakt ist, dass täglich unzählige Minuten darauf verschwendet werden, sich mit den Dingen zwar zu beschäftigen, diese aber nicht hängen bleiben. Sich den Stoff einfach nur „reinprügeln“ war gestern, heute haben Forscher, Lernentwickler und natürlich echte Studenten entsprechende Entspannungs- und Lerntaktiken für die stressige Prüfungszeit entwickelt, mit denen das Lernen kürzer und effektiver wird.

Lernen will gelernt sein!

Studenten sind eigentlich nichts anderes, als junge Menschen, die das Lernen selbst noch lernen müssen. Zudem müssen sie begreifen, dass jeder eine unterschiedliche Auffassungsgabe hat und nicht jede vorgeschlagene Taktik auch bei jedem gleich funktioniert. So gibt es beispielsweise sehr visuelle Typen, die sich Gegebenheiten am besten bildlich und auf kreative Art und Weise vorstellen können. Und dann gibt es die Typen, die einmal etwas gelesen haben und sich später sogar wortgetreu an den Satz erinnern. Bei wieder anderen Lerntypen werden Lerninhalte am besten beibehalten, wenn diese aufgenommen und angehört werden. Diese und viele andere Lerntypen sollten berücksichtigt werden, wenn die richtige Lernstrategie angeeignet werden will.

Lernstrategie Nummer 1 – die richtige Planung

Jeder Student kennt das Problem, vor einem Haufen Bücher, Hefte und Ordnern zu sitzen und im Endeffekt nicht zu wissen, wo genau man anfangen soll. Das Ziel, richtig gut auf die nächste Prüfung vorbereitet zu sein, rückt in weite Ferne. Immerhin ist es schier unmöglich, all diese Bücher und Ordner in nur wenigen Tagen durchzuwälzen, geschweige denn, sie wirklich zu können.

Wer an das Lernen auf diese Art und Weise herangeht, der wird vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Soll heißen, dass es an dieser Stelle wichtig ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. So beginnt man nicht damit, sich willkürlich das erste Buch zu schnappen, das irgendwie mit dem Thema zu tun hat, sondern damit, sich einen richtigen Plan anzufertigen. Für diesen darf ruhig ein wenig Zeit draufgehen, denn er ist der rote Leitfaden durch die Prüfung!

Zunächst wird der Haufen Klausurvorbereitung nach Fächern sortiert, ebenso wie man es auf seinem Plan anfertigt. Dies verschafft einen Überblick über den Lernstoff, der bis Dato gekonnt werden muss. Natürlich sollten auch die Klausurdaten mit einbezogen werden, sodass man genau sieht, welche Prüfungen Priorität haben.

Nun kann eine Liste zu jedem Fach angefertigt werden, bestenfalls mit den Themen, die gelernt werden müssen. Anschließend werden diese Listen in viele kleinere Portionen eingeteilt, bearbeiten sollte man allerdings höchstens 2-3 Themen pro Tag.

Lernstrategie Nummer 2 – Belohnung, Pausen und Ziele

Aller Anfang ist schwer. Wer sich allerdings einen richtig guten Zeitplan erstellen konnte, der wird sich weniger mit der Frage befassen, ob man denn wirklich alles bis zur Klausur schafft. Ein ausgeklügelter Lernplan schafft nicht nur Sicherheit, sondern verleiht das positive Gefühl, alles rechtzeitig fertig zu haben.

Absolut wichtig ist es aber, sich keine unmöglichen Ziele zu stecken, sondern Ziele, die auch wirklich erreicht werden können. Dann sollte auch eine Belohnung in Aussicht stehen, welche sich jeder Student selbst aussuchen kann. Dies kann ein freier Tag sein, ein Kinobesuch, ein großer Becher Eiscreme oder eben irgendetwas anderes, dass motiviert.

Ebenso entscheidend sind die Arbeitszeiten, wobei ein Lerntag nicht über 6 bis höchstens 8 Stunden hinausgehen darf. Das Gehirn selbst hat nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit pro Tag, bzw. scheint es den meisten Menschen so. Sich Dinge zu merken muss gelernt werden, wer sich selbst damit überfordert, der wird nicht nur schnell aufgeben, sondern auch kaum etwas von dem Gelernten behalten. Wer seine Lerntage abwechslungsreich, logisch und strukturiert plant, der wird das meiste mit in die Prüfung nehmen können.

Die Vielzahl an zu bearbeitenden Büchern und Inhalten kann für Studenten ohne Plan zum Problem werden.

➔      Alternative – die Tomaten Arbeitseinheit

Diese Lerntaktik ist vor allem für diejenigen von Vorteil, die innerhalb kürzester Zeit einen bestimmten Stoff effektiv verinnerlichen müssen. Dabei wird eine Uhr bis 25 Minuten Lernzeit eingestellt. Nach jeder 25-minütigen Lern-Power-Phase wird eine fünfminütige Pause eingelegt. Nach vier Arbeitseinheiten folgt eine halbstündige Pause. So soll die Produktivität gesteigert werden, da der Student automatisch das Ziel verfolgt, seinen Stoff in dieser Zeit zu verinnerlichen. Da diese Methode allerdings eine Art von Druck oder Stress verursacht, sind entsprechende Entspannungstechniken äußerst wichtig.

Lerntaktik Nummer 3 – das Wesentliche lernen

Zugegeben, der Stoff auf den Universitäten ist enorm viel und beinahe unübersichtlich. Zu jedem Fach gibt es unzählige Bücher, Abschweifungen und Unterkategorien. Kein Wunder also, dass sich viele Studenten überfordert fühlen, wenn es ans Lernen geht. Die Aufschiebetaktik beherrscht wohl jeder Student perfekt. Das Gute daran: Es wird gar nicht verlangt, alles zu können. Das ist auch gar nicht möglich, immerhin wird auch nicht alles abgefragt.

Aber woher soll ich wissen, was genau in Prüfung X drankommt?

Wichtig ist, die Hauptaussagen aus einem Fach zu können. Dabei kann ein komplettes Fach, welches innerhalb von drei Jahren Universität durchgenommen wurde, auf 3 – 5 Seiten zusammengefasst werden. Wer das schafft, der hat einen großen Teil bereits hinter sich. Außerdem ist es bereits erwiesen, dass das Zusammenfassen der Texte einen sehr großen Lerneffekt hat. Und wer im Anschluss daran versteht, was er da zusammengefasst hat, der wird auch das Fach verstehen. Warum das funktioniert? Weil 80 Prozent aller Fragen von den Kernaussagen eines Faches abgeleitet werden können und in der Prüfung plötzlich logisch zu beantworten sind. Wer die Grundlage nicht versteht, der kann auch komplizierte, ähnliche Zusammenhänge nicht verstehen. Andersherum allerdings schon.

Lerntaktik Nummer 4 – Entspannung und Schlaf

Auf den ersten Blick mag es vielleicht eine sehr einfach anzuwendende Lerntaktik sein, wer sie jedoch richtig ausführen möchte, der wird an seine Grenzen stoßen. Extrem vielen Studenten fällt es nämlich gerade während der Prüfungsphase schwer, wirklich abzuschalten, sich zu entspannen und in einen erholsamen Schlaf zu finden. Ein sehr veralteter Lerntipp dürfte den meisten noch bekannt sein: Lerne kurz vor dem Schlafen gehen, dann arbeitet das Gelernte über Nacht und bleibt besser hängen. Das ist aber leider schlichtweg falsch, denn wer vor dem Schlafen lernt, der wird sich auch nachts damit beschäftigen. Das Unterbewusstsein arbeitet mit den ihm gegebenen Informationen und versucht sie zu ordnen. Meist aber in Form wirrer Träume und unlogischer Verbindungen. Wirklich hängen bleibt dabei nichts, außer dass man sich am nächsten Tag mehr und mehr gerädert fühlt. Kein Wunder, denn der „Körper“ hat die ganze Nacht „gelernt“ und war Stress ausgesetzt.

Der richtige Schlafrhythmus hilft beim Lernen und ist die optimale Vorbereitung auf die Prüfungszeit

Wer den Stress bewältigen möchte, der muss lernen, sich zu entspannen. Dies funktioniert bei vielen durch Ablenkung und den Dingen, die Spaß machen. Hobbys und Dinge, die einem persönlich wirklich Freude machen, sind die besten Entspannungsmöglichkeiten. Wer sich abends in die Badewanne mit seinen Karteikarten legt und denkt, sich gleichzeitig zu entspannen, der tut in Wirklichkeit genau das Gegenteil. Stressabbau funktioniert anders, entweder indem man sich bewegt, ablenkt oder auf andere Dinge konzentriert oder indem die Gedanken – beispielsweise während einer Meditation – auf andere Ebenen gebracht werden.

Schlaf ist wichtig und ein richtiger Schlafrhythmus ebenfalls. Mindestens sieben Stunden Schlaf sollten während der Prüfungsphasen drin sein. Ständiges durchzechen und lernen bis in die tiefen Abendstunden sind nicht nur kontraproduktiv, sondern auch schlecht für die Gesundheit. Im Schlaf regenerieren sich die müden Zellen, Energien werden getankt und Kraftreserven aufgeladen. Diese können viel besser am nächsten Tag eingesetzt werden.

Prüfungen stressfrei bewältigen

Wer gut vorbereitet in die Prüfung geht, der wird sich entspannter auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren können. Es gibt noch unzählige, weitere Techniken, die das Lernen effektiver und stressfreier machen. Beispielsweise ist Sport und eine ausgewogene Ernährung während dieser Zeit umso wichtiger. Typisches Studentenfutter ist zwar witzig, aber nicht immer gesund. Studenten sollten eine entsprechende Lernatmosphäre schaffen. Diese beginnt bei einem aufgeräumten Zimmer und endet bei den richtigen Licht- und Raumverhältnissen. Ja, Lernen will gelernt sein, sehr schwer ist es eigentlich nicht und mit den vier wichtigsten Tipps wirst du garantiert in den nächsten Klausuren punkten.

Bilder:

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