INHALTSVERZEICHNIS
Mit den ersten Bewerbungen geht die Stellensuche in die “heiße Phase”. Viele Techniker/innen haben dabei schnell Erfolg oder erhalten bereits im Studium attraktive Angebote. Professionelle Bewerbungsunterlagen und gute Vorbereitung sind jedoch trotzdem Pflicht.
Techniker/innen sind in den Unternehmen gefragte Spezialisten. Hochschulabsolventen technischer Fachrichtungen können nach dem Abschluss mit einem schnellen Berufseinstieg und ausgezeichneten Karrierechancen rechnen – wenn sie zuvor die Hürde des Bewerbungsverfahrens erfolgreich nehmen. Bewerbungen für eine Stelle mit technischem Profil folgen den gleichen Regeln wie jede andere Bewerbung. In den schriftlichen Bewerbungsunterlagen und im Interview möchten die Personalentscheider herausfinden, welche Kandidaten fachlich und persönlich optimal zum Unternehmen passen. Auch du selbst musst im Bewerbungsverfahren jedoch eine Entscheidung treffen, ob du in dieser Firma und mit diesem Job wirklich glücklich wirst. Wenn du eine Einladung zum Gespräch erhältst oder an einem Assessment Center teilnimmst, heißt das für dich auch: Intensiv beobachten und gezielte Fragen stellen.
1. Keine Standardbewerbungen schicken
Schriftliche Bewerbungen folgen einem vorgegebenen Muster – trotzdem wollen die die Personaler keine Standardbewerbung sehen. Deine Bewerbungsmappe muss auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten sein und deine Motivation für die ausgeschriebene Stelle klar erkennen lassen.
2. Initiativbewerbung willkommen?
Im technischen Bereich ist die Antwort auf diese Frage oft ein klares „Ja“. Voraussetzung ist, dass dein persönliches Profil perfekt zu den technischen Bereichen des Unternehmens passt und du das auch begründen kannst. Viele Firmen sind heute darauf angewiesen, dass sich passende Bewerber aktiv bei ihnen melden. Zudem werden längst nicht alle offenen Stellen in den Printmedien und Online-Jobbörsen ausgeschrieben.
3. Roter Faden
Die Bewerbungsmappe ist deine erste Arbeitsprobe für den neuen Arbeitgeber. Neben Selbstverständlichkeiten – dem formalen Aufbau der Bewerbung und einer sorgfältigen Rechtschreibkorrektur – kommt es vor allem auf den “roten Faden” an. Die Personalentscheider möchten nicht nur möglichst viele Informationen über dich erhalten, die für die ausgeschriebene Position relevant sind, sondern auch sehen, wie du diese strukturierst und ob du in der Lage bist, deinen Eignung für die Stelle wirklich auf den Punkt zu bringen.
4. Mit den eigenen Pfunden wuchern
Praktische Erfahrungen sind für Techniker/innen besonders wichtig. Wenn du während eines Praktikums oder Werkstudenten-Jobs an anspruchsvollen Projekten mitgearbeitet hast, gehört der Verweis darauf natürlich auch in die Bewerbungsunterlagen. Du hast in einem Projekt besondere persönliche Erfolge vorzuweisen oder bist an der Hochschule bereits in die Forschung involviert? Für eine detaillierte Darstellung – idealerweise mit Bezug zur angestrebten Stelle – bietet sich zusätzlich zum Lebenslauf eine „dritte Seite“ an.
5. Im Bewerbungsgespräch authentisch bleiben
Von den meisten Bewerbern werden Vorstellungsgespräche als Stresssituation empfunden. Hinzu kommt eine Flut von „Bewerbungsratgebern“, die gern empfehlen, für das Interview eine Reihe von Standardantworten und die entsprechenden Reaktionen zu trainieren. Kennenlernen können sich auf diese Art und Weise beide Seiten nicht. Persönlich überzeugend wirkst du dann, wenn du im Gespräch authentisch bleibst. Gute inhaltliche Vorbereitung ist natürlich immer ein absolutes Muss.
6. Assessment Center & „Recruiting Games“
Viele Unternehmen bitten Hochschulabsolventen technischer Fachrichtungen nicht nur zum Interview, sondern prüfen ihre fachlichen und sozialen Fähigkeiten durch verschiedene weitere Tests. Als Auswahl-Tool beliebt und oft auch für Bewerber spannend sind sogenannte „Recruiting Games“. Dabei kann es sich um einen Online-Test, ein Planspiel oder die Lösung einer Aufgabe handeln, mit der du auf der angestrebten Stelle auch in der Praxis konfrontiert wirst. Besonders spannend: Solche „Games“ haben auch eine Selbsttest-Komponente, die Aufschluss darüber gibt, wie gut du wirklich zum Unternehmen und der angestrebten Stelle passt.
7. Soft Skills sind ein wichtiger Karrierefaktor
Technische Experten müssen ihr Fachgebiet beherrschen – für die Kommunikation sind andere da? Falls du so denkst, könnten sich daraus für einen erfolgreichen Berufsstart Schwierigkeiten ergeben. Soziale Kompetenzen, die sogenannten Soft Skills, sind heute auch für Techniker/innen ein wichtiger Karrierefaktor. Die Arbeitgeber wollen wissen, wie neue Mitarbeiter voraussichtlich im Team agieren, ob sie über gute Kommunikationsfähigkeiten verfügen und woher sie ihre Motivation beziehen. Noch wichtiger werden die Soft Skills beim Aufstieg auf eine Führungsposition. Im Bewerbungsgespräch werden die Personaler folglich auch diese Fähigkeiten „prüfen“.
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