Ásgeir Trausti Einarsson wird seit dem Erscheinen seines Erstlingswerk „In The Silence“ (Im Original: „Dýrð í dauðaþögn“) international groß gefeiert. Umso größer war die Vorfreude, als seine erste Headliner-Show in Wien bekannt gegeben wurde. Am vergangenen Dienstag war es endlich soweit und der isländische Singer-Songwriter stellte sein aktuelles Album „Afterglow“ in der Arena vor. Bis auf die Leuchtröhren auf der Bühne glühte an diesem Abend allerdings nichts.
Bereits nach den ersten Songs des Abends“Hold“, „Fennir Yfir“ und „Higher“ war die Richtung, in die sich das Konzert bewegen sollte, klar. Ásgeir stand wie angewurzelt mit seiner Akustikgitarre vor dem Mikrofon und spielte höchst konzentriert eine Nummer nach der anderen wie vom Band ab. Alles wirkte steif und bis ins kleinste Detail einstudiert und trotz der vielen emotionalen Tracks wirkte der Isländer kühl und unnahbar. Das spannendste waren da noch die bunt strahlenden Leuchtröhren, die quer über die Bühne verteilt waren.
Man wartete vergebens darauf, dass Ásgeir vielleicht noch im Laufe seines Sets in die Gänge kommen würde. Doch selbst „Head In The Snow“, „King And Cross“ oder „Torrent“, die auf Platte viel mehr Drive haben, wurden bloß lieblos runtergespielt. Nach der Zugabe blieb der Isländer mit seinen Bandkollegen dann noch eine Ewigkeit steif auf der Bühne, um sich bei seinen Fans zu bedanken (und sich noch weiter feiern zu lassen). So lange, wie er dort oben verweilte, hätte der Sänger mindestens noch eine spontane Akustik-Nummer zum Besten geben können. Aber das war ja nicht geprobt…
Bilder: © Petra Püngüntzky