Of Monsters And Men gehören zu den wohl größten Shooting Stars der letzten Jahre. In der erst vergleichsweise kurzen Bandgeschichte haben sie bereits einige Hits wie „Little Talks“ oder „Mountain Sound“ zu verbuchen. Sängerin Nanna und Schlagzeuger Arnar standen uns kurz vor ihrem Auftritt am Frequency Festival 2013 Rede und Antwort und verrieten uns unter anderem, warum die männlichen Band-Mitglieder ausgerechnet über einen auf die Bühne geworfenen BH enttäuscht waren.

UNIMAG: Seit euer Album erschienen ist, hat sich viel für euch getan. Wie empfindet ihr den Erfolg und wie haben sich eure Leben verändert?

Nanna: Es hat sich wirklich viel verändert. Ich habe erst vor kurzem wieder daran gedacht: Vor zwei Jahren habe ich in einer Videothek gearbeitet, bin zur Schule gegangen und wusste nicht, was ich eigentlich mit meinem Leben anfangen sollte. Wir sind in den vergangenen 18 Monaten viel gereist, das ist schon eine enorme Veränderung.

Wie ist es für euch, wenn ihr Leute trefft, die ihr bis vor kurzem selbst nur aus dem Fernsehen kanntet?

Arnar: Wenn ich eine berühmte Person sehe, dann versuche ich ihr aus dem Weg zu gehen, weil ich gar nicht weiß, was ich tun oder sagen soll.

Nanna: Ja, ich auch! Ich fühle mich so schlecht deswegen. Aber vor kurzem habe ich beim Catering eine Band getroffen, die ich wirklich gerne mag. Nur ich und sie waren anwesend – und auf einmal war es so leicht, mit ihnen zu reden! Vielleicht sollten wir uns einfach öfter überwinden.

Arnar: Aber das Problem ist: Wir sind so schüchtern.

Wenn ihr zurück in eure Heimat Island kommt – wie reagieren die Leute dort auf euch? Begegnen sie euch als „Berühmtheiten“, werdet ihr erkannt?

Arnar: Meine Freunde sehen mich immer noch genau so wie früher. Aber der Rest der Isländer liest natürlich ständig über uns in den Zeitungen oder sieht uns im Fernsehen. Die finden wahrscheinlich, dass wir wahnsinnig nerven (lacht). Aber beim Einkaufen gehen werden wir zum Beispiel nie angesprochen.

Die sind wahrscheinlich auch schüchtern.

Arnar: (lacht) Genau, das ist anscheinend eine isländische Eigenschaft.

Nanna: Mir fällt nie etwas auf, wenn ich rausgehe. Aber wenn ich mit meinem Freund unterwegs bin, dann fällt es ihm oft auf und er weist mich darauf hin, wenn mich jemand anstarrt. Ich selbst merke es aber nie. Angesprochen werde ich auch nie. Höchstens, wenn die Leute betrunken sind.

Als ihr „Little Talks“ geschrieben hab, hättet ihr euch jemals erträumen lassen, dass das Lied so ein großer Hit wird und jeder es kennt? Wie fühlt es sich an, den Song live zu spielen?

Nanna: Es macht immer riesigen Spass, den Song zu spielen. Wir haben ihn ja schon unzählige Male gespielt, aber es ist immer wieder toll zu sehen, wie die Leute bei dem Song Spaß haben. Als wir ihn geschrieben haben, hätten wir uns niemals vorstellen können, dass so etwas einmal passieren würde.

Arnar: Wir hätten den Song ja nicht einmal als Single ausgekoppelt, wir wollten eigentlich „From Finner“ als erste Single herausbringen.

Jemand anderer hat also diese Entscheidung für euch getroffen?

Arnar: Sagen wir es so: Der Song hat die Entscheidung getroffen. Wir haben ihn einmal live gespielt – bei einem Festival, bei dem wir als erste Band aufgetreten sind. Das Festival wurde im isländischen Radio live übertragen, dort hat jemand den Song gehört und danach bei uns angerufen, weil er den Song unbedingt in seiner Radio-Sendung spielen wollte.

Wie war es, als ihr zum ersten Mal euren eigenen Song im Radio gehört habt?

Arnar: Ich kann mich daran erinnern, wie ich ihn zum ersten Mal in Amerika gehört habe. Das war gut (lacht). Wir haben alle Fenster geöffnet und haben laut mitgesungen.

Habt ihr das Gefühl, dass die Besucher eurer Konzerte manchmal nur auf dieses eine Lied warten und wie geht ihr damit um?

Arnar: Ja, auf Festivals passiert das schon manchmal. Man merkt einfach, dass die Leute dieses eine Lied aus dem Radio kennen. Aber es kennen auch viele die anderen Songs. Neulich haben wir ein Konzert vor einigen Tausend Menschen gespielt, da hat man gemerkt, dass vielleicht 500, 600 davon auf „Little Talks“ gewartet haben. Aber ich glaube, je mehr Konzerte wir spielen, desto mehr Leute kennen mehrere Lieder. Das ist eine gute Entwicklung.

Ihr seid mittlerweile schon lange auf Tour – habt ihr schon Zeit gehabt, an neuen Songs zu arbeiten?

Arnar: Wir arbeiten an einem einzigen neuen Song.

Nanna: Stimmt, wir arbeiten an nur einem Song (lacht). Aber im Ernst: Wir sammeln während der Tour Ideen …

Arnar: … momentan haben wir ca. 15 Ideen. Aber wir fliegen in fünf Tagen nach Hause, dann können wir uns darauf konzentrieren, am neuen Album zu arbeiten. Dazu nehmen wir uns ein Jahr Zeit.

Was waren die verrücktesten Sachen, die euch auf Tour bisher passiert sind?

Nanna (überlegt lange): Ich glaube wir sind so verrückte Leute, dass wir nie verrückte Sachen machen (lacht). Eine lustige Geschichte fällt mir doch gerade ein: Wir haben ein Konzert in Italien gespielt und jemand hat einen BH auf die Bühne geworfen. Die Jungs waren natürlich sehr aufgeregt: „Ja! Endlich! So lange haben wir es uns gewünscht – endlich ist es passiert!“ und haben die ganze Zeit nur mehr davon gesprochen. Nach dem Konzert sind wir zu unserem Auto gegangen und haben entdeckt, dass ein Zettel auf dem BH klebt. Darauf stand „This Bra is for you, Nanna!“ Das war schon komisch (lacht). Das Mädchen, das den BH auf die Bühne geworfen hat, dachte wohl, dass ich einen neuen BH brauche.

Wie trefft ihr in der Band Entscheidungen? Ihr seid sechs Leute, gibt es da manchmal Konflikte?

Arnar: Darüber habe ich auch erst vor ein paar Tagen nachgedacht. Ich glaube, wir haben uns noch nie gestritten.

Nanna: Das stimmt, wir streiten nicht. Manchmal sind wir uns natürlich nicht einig, aber es gibt trotzdem nie Streit.

Arnar: Meistens machen wir es so: die Person, der eine Sache offensichtlich am wichtigsten ist, entscheidet. Das sind übrigens oft ich oder Nanna.

Noch eine allerletzte Frage: Wenn ihr euer eigenes Festival veranstalten könntet, wer würde spielen?

Arnar: Es ist lustig, dass du das erwähnst, weil wir tatsächlich bald unser eigenes Festival veranstalten. Es findet in Island statt und es spielen isländische Bands, einige aus unseren Heimatstädten.

Nanna: Wir erfüllen uns damit unseren Traum von einem isländischen Festival.

Arnar: Es wird sozusagen auch unser „Homecoming Festival“. Du kannst kommen, wenn du willst!

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