Düdüdüüüd! Was ist das für ein Krach?! Verwirrt schiele ich mit trockenen Augen auf den Wecker. Es ist Freitag, der 25. Mai, 4:00 Uhr morgens nach mitteleuropäischer Zeit. Normalerweise würde ich jetzt meinen Wecker gegen die Wand schmeißen, doch meine Stimmung ist außerirdisch gut – denn heute geht es auf nach Lissabon.

Die Koffer sind gepackt, die Freude groß. Bereits am Weg zum Flughafen fing der obligatorische Reisestress an. Zum Bahnhof hasten, Kleingeld zusammenkratzen und ab in den Bus mit einem Dutzend anderer Morgenmuffel. Wer meint, dass Fliegen heutzutage ja sooo komfortabel ist, hat definitiv Tomaten auf den Augen. 10 000 Menschen hier, gestrichene Flüge dort, Duty free soweit das Auge reicht. Ich persönlich fühle mich beim Einchecken wie eine Kriminelle der Amateurliga – absolut IMMER piepst der Metalldetektor und outet mich als Unheilige. Und bilde ich mir das nur ein oder verfolgen mich die Überwachungskameras?!

Nach gefühlten drei Tagen Flug und zwei labbrigen Sandwiches später hatte ich Lissaboner Boden unter den Füßen. Alles ist fremd, bunt, warm und erfrischend.

„An keinem anderen Ort sind die Farben aus so vielen Farben gemacht wie an diesem,“ (José Cardoso Pires: Lissaboner Logbuch, 1997)

 Ich liebte es! Erschöpft checkte ich im Hotel ein und marschierte anschließend in unverwechselbarer Touristenmanier in die Stadt – mit bequemen Schuhen, Sonnenbrille und einer sündhaft teuren Kamera. 

 „Ich fühlte mich ein bisschen wie in dem L.A., das man aus den Filmen kennt.“

Neben pittoresken Gässchen wurden architektonisch beeindruckende Bauten aus dem Boden gestampft. Mir persönlich ist ersteres lieber. Die blättrigen Fassaden, die Wäscheleinen, die sich von Haus zu Haus ihren Weg bahnen und die alten Einwohner, die aus dem Fenster lugen, machen den unverwechselbaren Charme von Lissabon aus.

Der Gedanke an ein mir unbekanntes Land wie dieses, weckt bei mir die Erwartung an eine Kultur, die meilenweit von der österreichischen entfernt ist. Nichts da! Der braungebrannte Portugiese, der mit offenem Hemd und Perlweiß-Lächeln täglich frischen Fisch vom Markt holt, ist leider nichts weiter als eine Ausgeburt meiner Fantasie. Übrigens, wer glaubt mit Spanisch hier weit zu kommen, der hat sich gewaltig geschnitten. Portugiesisch gleicht eher slawischen Gemurmel, als den temperamentvollen Klängen der vorhin genannten Sprache – aber das ist nur die Auffassung eines Laien wie mir.

Während meines Aufenthaltes habe ich natürlich sehr viel Sightseeing mittels hop on hop off- bus erledigt – mit allem was dazu gehört. Gackernde Mittdreißiger aus Deutschland hinter mir, akut hautkrebsgefährdete Iren vor mir und fotografierende Asiaten neben mir. So fühlt man sich fast schon ein wenig heimelig. Manche Dinge ändern sich wohl nie.

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Highlights

– Das Oceanário de Lisboa ist das größte seiner Art und bildet die Unterwasserwelt der drei Weltmeere sehr gelungen ab. Es war wirklich beeindruckend und jeden Cent wert.

– Der riesige Burger im Hard Rock Café ist wohl für einen der zwei Kilo, die ich während der Reise zugelegt habe, verantwortlich.

– Einen guten Kaffee am Ufer des Tejo schlürfen, der für Wiener Verhältnisse sehr, sehr günstig ist.

Witziges

– Lebensmittelgeschäfte sind nicht aufzufinden. Wo zum Teufel kaufen diese Menschen ein?
– Wunderschöne, blaue Palisanderholzbäume schmücken das Stadtbild
– Minitrams (und mit mini meine ich auch mini)

No Gos

– Absolut nicht zu empfehlen sind die riesigen Malls, deren Architektur so in den Himmel gelobt wird. Sie sind im Grunde genauso wie jede andere Mall auch – groß, überfüllt und uninteressant.

– Im botanischen Garten befinden sich hunderte von exotischen Pflanzen. Jedoch sind die Grünflächen vollkommen vernachlässigt und von daher den Eintritt nicht wert.

– Torre de Belem. Die Warterei und Drängelei lohnt sich absolut nicht. Das Gebäude ist von außen eindrucksvoller als von innen. Also lieber Füße in den Sand stecken, die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und den Moment genießen.

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