Studium von A bis Abschluss – und alles dazwischen: Dieser Guide führt dich durch Inskription, STEOP und ECTS bis zur Abschlussarbeit. Dazu bekommst du praxisnahe Tipps für die Wohnungssuche, Mieten & Rechte, Budget, Stipendien, Nebenjobs und Steuertricks sowie Must-haves für den Studienalltag. Plus Freizeit: von Party bis
Kultur und Sport. So startest du gut organisiert – und bleibst entspannt.
INHALTSVERZEICHNIS
Studium: Von A bis Abschluss
Trotz all der Fachbegriffe, die dir rund um den Hörsaal um die Ohren fliegen: Studieren ist kein Hexenwerk, du schaffst das! In fünf Schritten zum Studienabschluss – so geht’s:
- Fach auswählen
Österreich beherbergt 23 öffentliche Universitäten, 21 Fachhochschulen, 14 pädagogische Hochschulen, dazu 19 private Hochschulen, Tausende von Studiengängen. Die Auswahl an potenziellen Matches ist also noch größer als die für den RTL-Bachelor. Sobald du die Auswahl an attraktiven Kandidaten auf eine Handvoll eingegrenzt hast, wirf einen Blick ins jeweilige Curriculum des Faches, den Lehrplan also. Dort erfährst du die Einzelheiten, die Struktur des Studiengangs, die Inhalte in den einzelnen Semestern, Module, Prüfungen, Fristen. Hast du dich für Mr. Oder Ms. Right entschieden? Prima, dann geht’s weiter zu Schritt 2 …

- Einschreiben und inskribieren
Nach der Entscheidung folgt die Erstanmeldung, die heute üblicherweise online auf der Website der jeweiligen Hochschule erfolgt. Dort lädst du die erforderlichen Dokumente wie Schulzeugnis, deinen Lichtbildausweis und ein Foto für deinen Studierendenausweis hoch. In manchen Fächern musst du erst einen Eignungstest bestehen, um zugelassen zu werden.
Danach bist du an der Uni eingeschrieben. Glückwunsch, du bist nun offiziell Studierender oder Studierende. Du erhältst deinen persönlichen Studierendenausweis mitsamt der Matrikelnummer, über die du während des Studiums identifizierbar bist. Ins Studierendenportal kannst du dich einloggen, Bücher aus der Uni-Bibliothek ausleihen, am Hochschulsport teilnehmen und in der Mensa vergünstigt Grünkernbratling mit Kroketten essen. Um nicht exmatrikuliert zu werden, musst du dich ab sofort Semester für Semester neu anmelden. Dieser Vorgang nennt sich Inskription und ist bei Weitem nicht so kompliziert, wie er sich anhört. In der Praxis umfasst die Inskription oft nicht mehr als die Überweisung des ÖH-Beitrags und gegebenenfalls des Studienbeitrags.
Kein Lehrer mehr weit und breit, der dir unangenehme Ansagen macht oder den Stundenplan serviert, kümmere dich selbst um deine Angelegenheiten. Organisationstalente sind in der Uni im Vorteil, andererseits gilt auch hier das inoffizielle Startup-Motto: Versuche nicht, perfekt zu sein, sondern fang einfach mal an! Was du aber nicht vergessen solltest: Rechtzeitig auf Wohnungssuche gehen, Krankenversicherung klären, bei Bedarf Studienbeihilfe beantragen und den Wohnsitz ummelden. Wenn du aus einem anderen EU-Land kommst, hast du nach Einreise vier Monate Zeit, um dir an deinem Wohnort eine Anmeldebescheinigung zu besorgen.
- STEOP überstehen
Für manche das Highlight schlechthin: In der Woche vor dem Vorlesungsbeginn organisieren Studierende und Fakultäten die berühmt-berüchtigte Orientierungswoche, in der alle gemeinsam tschechernd durch die Pubs zieh…, ähm, im Rahmen einer Führung Stadt und Campus besichtigen. Tatsächlich ist die O-Woche, wenngleich völlig freiwillig, eine gute Gelegenheit, um Kommilitonen kennenzulernen, Anschluss zu finden, mit Spaß ins Studium zu starten. Und um den älteren Semestern Fragen zu stellen, die man sich irgendwann nicht mehr zu fragen traut: Wie melde ich mich für eine Prüfung an? Wo finde ich die Bibliothek? Wie logge ich mich in der Lernplattform an? Welche Gerichte in der Mensa sollte ich besser meiden?

Das eigentliche Studium startet dann mit der Studieneingangs- und Orientierungsphase, kurz: STEOP. Die Orientierungsphase soll dir einen Eindruck darüber verschaffen, ob der Studiengang wirklich ein Volltreffer oder doch ein Schlag ins Wasser ist, indem er dir typische Studieninhalte und Anforderungen komprimiert näherbringt. Man kann die STEOP auch als Schnuppersemester titulieren, aber ernst nehmen solltest du sie in jedem Fall. Nur wenn du hier die notwendigen Punkte sammelst, darfst du dein Studium fortsetzen. Achtung: Manche Unis nutzen die STEOP-Prüfung als Filter, um die Spreu vom Weizen zu trennen, und machen sie vergleichsweise schwierig. Jedenfalls ist sie von Fach zu Fach sehr unterschiedlich gestaltet und aufgebaut.
- ECTS-Punkte sammeln
ECTS steht für European Credit Transfer and Accumulation System und ist dein ständiger Studienbegleiter. Dein Bachelorzeugnis bekommst du erst überreicht, wenn du 180 ECTS-Punkte auf dem Konto hast.
Punkte sammelst du, indem du Lehrveranstaltungen in Pflicht- und Wahlfächern besuchst, Praktika absolvierst und deine Abschlussarbeit schreibst. Für das Lehramtsstudium brauchst du 240 ECTS-Punkte, für ein Masterstudium dagegen meist nur 120.
Ein ECTS-Punkt entspricht einem Arbeitsaufwand von 25 bis 30 Stunden, 180 ECTS-Punkte somit sechs Semestern und 120 ECTS-Punkte vier Semestern. Eine Bachelorarbeit wird typischerweise mit 6 bis 12 ECTS entlohnt, die Masterarbeit mit 15 bis 30 ECTS.

Bitte die Punkte nicht mit Noten verwechseln, eine Benotung der Studienleistung erfolgt eigenständig. Du kannst einen Kurs mit sechs ECTS-Points und der Note „sehr gut“ oder mit sechs Punkten und der Note „genügend“ abschließen, allerdings nicht mit der Note „nicht genügend“. Die Note vier ist die untere Grenze, damit dir die ECTS-Punkte gutgeschrieben werden. Behalte beim Büffeln immer die goldene Gewinner-Regel im Hinterkopf: Beharrlichkeit schlägt Talent.
- Abschluss machen
Endspurt! Mit der Abschlussarbeit beginnt die letzte Etappe deines Studiums. Wichtig: Nicht austrudeln lassen, sondern nochmal alle Kräfte mobilisieren. Dafür gibt es gute Gründe.
Der erste: Obwohl die Abschlussarbeit nur vergleichsweise wenige ECTS-Punkte einbringt, ist ihre Gewichtung an der Endnote oft hoch, liegt üblicherweise zwischen 10 und 30 Prozent – oder mehr. Der zweite Grund: Wählst du ein Thema, das berufliche Anknüpfungspunkte mit deinem Wunschjob hat, und lieferst eine erstklassige Arbeit ab, kannst du hinterher bei der Jobsuche mit ihr hausieren gehen. Die Abschlussarbeit ist als Referenz zu wertvoll, um sie nur halbherzig abzuspulen.
Zu guter Letzt kristallisiert sich heraus, ob du Freude an wissenschaftlicher Arbeit hast – und das Zeug zum Wissenschaftler – und vielleicht sogar eine akademische Karriere inklusive Promotion für dich infrage kommt. Wenn nicht, dann führt dich dein Weg nun in den Arbeitsmarkt. Bei alldem wünscht dir UNIMAG alles Gute und viel Erfolg!
Wohnst du noch oder studierst du schon?
Durch eine von vier Türen musst du gehen: Entweder durch die altbekannte, die dich ins Hotel Mama bringt. Oder die Tür, die dich schnurstracks in die eigene Bude führt. Die zu deiner neuen WG oder die zum Studentenwohnheim. Vor- und Nachteile liegen auf der Hand bzw. auf dem Laminatboden.
Im Jugendzimmer deines Elternhauses sparst du Geld, verzichtest aber auf Freiheit. Die kannst du in der eigenen Wohnung ausleben, aber sie hat ihren Preis. Eine WG passt zu Menschen, die Anschluss in einer neuen Stadt suchen, ungerne alleine sind. Wer ein Refugium sucht, in dem er Ruhephasen und Alleinzeit verbringen kann, wird in der Wohngemeinschaft vermutlich nicht glücklich.

Eine Alternative ist das Studentenwohnheim, in dem du jede Party mitfeiern, aber dich auch jederzeit in deine vier Wände verkrümeln kannst. Insgesamt gibt es über 240 Studentenwohnheime in Österreich – halte so früh wie möglich Ausschau nach einem Platz, falls du Interesse hast.
Eine weitere Alternative sind die Wohnungen der Wohngenossenschaften. Um aufgenommen zu werden, brauchst du aber einen langen Atem und ein wenig Kleingeld für die Genossenschaftsanteile.
Wie teuer ist Wohnen?
Die Mietpreise steigen in Österreich – insbesondere in den Ballungszentren, in denen der Zuzug hoch ist. Zu Jahresbeginn lag die durchschnittliche Monatsmiete laut Statistik Austria erstmals bei zehn Euro pro Quadratmeter und damit um 3,1 Prozent höher als zu Beginn des Vorjahres.
Negativ aus Studi-Sicht: Je kleiner die Wohnung, desto teurer der Quadratmeter. Wohnungen mit bis zu 40 Quadratmetern kosten im Schnitt exakt 405,40 Euro – 13 Euro pro Quadratmeter. Für eine 100-Quadratmeter-Wohnung werden dagegen im Schnitt nur 8,90 Euro pro Quadratmeter fällig, und aus der könnte man ja eine schöne Wohngemeinschaft schneidern.
Supergünstig ist das WG-Wohnen aber leider trotzdem nicht: Auf Portalen wie WG-gesucht werden für eine neun Quadratmeter große Streichholzschachtel in Wien 460 Euro pro Monat verlangt. Auch Kammern mit einer Liliput-Größe von sechs Quadratmetern findet man hier. Wer sich in seinem WG-Zimmer um die eigene Achse drehen will, sollte realistischerweise 300 bis 650 Euro monatlich einplanen – je nach Stadt und Lage.
Laut Bildungsministerium betragen die durchschnittlichen Wohnkosten für Studierende in Österreich 549 Euro im Monat. Besonders stark gestiegen sind die Kosten für Einzelwohnungen, die im Schnitt mittlerweile 627 Euro teuer sind, und in Wohngemeinschaften, in der eine Bleibe für 467 Euro im Schnitt zu haben ist.
Wo suche ich eine Wohnung?
Lage, Lage, Lage zählt und in guter Lage zahlst du: Im Wiener Bezirk Innere Stadt müssen Mieter landesweit mit den höchsten Mieten rechnen, auch in Wien-Alsergrund oder Salzburg-Stadt wird einem beim Blick auf die Mietüberweisung übel. Billiger ist es im Burgenland, in Niederösterreich und in der Steiermark – Regionen, in denen auch gute Hochschulen stehen.
Der Wohnungsmangel ist Analysten zufolge in Wien, Salzburg und Innsbruck am größten, dafür gibt es in Eisenstadt, Leoben und Graz die eine oder andere leerstehende Wohnung.

Grundsätzlich sind zentrale Lagen immer teurer, Randlagen billiger. Für Altbauwohnungen gilt in Österreich der sogenannte Richtwertmietzins, der die Mietpreise begrenzt. Zahlreiche Ausnahmen machen aus der Regel allerdings einen Schweizer Käse. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Vermieter zu viel für den Altbau verlangt, dann lass es überprüfen, zum Beispiel durch die Mieterhilfe oder die Arbeiterkammer.
Auch sind in der inserierten Bruttomiete Heizung und Strom nicht enthalten, du kannst den Strom- & Gasanbieter selbst wählen. Denk bei deiner Finanzplanung daran, die Kaution für die Wohnung einzukalkulieren. Sie beträgt in der Regel drei Monatsmieten.
Wie finde ich schnell eine Wohnung?
Basis-Tipp: Erstelle Suchagenten auf den diversen Immo-Seiten im Netz. Schau gerne auch mal auf Makler-Seiten, in Facebook-Gruppen und auf die Aushänge in der Mensa. Sobald eine Wohnung online geht, die dir zusagt, sofort melden. Schnelligkeit zählt; wer zu spät kommt, den bestraft das Leben und der Vermieter.
Enthält das Inserat eine Telefonnummer, besser anrufen als schreiben. Ein guter erster Eindruck kann schon der Türöffner sein. Mindestens genauso wichtig ist, dass du bei der Wohnungsbesichtigung eine Bürgschaft deiner Eltern – alternativ deine letzten drei Gehaltsnachweise oder andere Dokumente, die seriös belegen, dass du flüssig bist und die Miete zahlen kannst – sowie eine Studienbestätigung und eine Ausweiskopie dabeihast. Falls du nach der Besichtigung immer noch Interesse an der Wohnung hast, sage so schnell wie möglich zu. Auch Vermieter sind froh, wenn sie zügig einen Haken hinter das Projekt Mietersuche setzen können.
Vor der Unterschrift den Mietvertrag gründlich prüfen lassen, zum Beispiel durch die kostenlose Rechtsberatung der Arbeiterkammer Wien oder die Mietervereinigung. Auch ChatGPT weiß immer Rat, wie du sicher weißt.
Mache vorsichtshalber Fotos bei der Wohnungsübergabe, um den Zustand und mögliche Schäden zu dokumentieren und hinterher keine Probleme mit der Kautionsrückzahlung zu bekommen. Sei dir von Anfang an bewusst: Die Wohnungssuche ist ein Langstreckenlauf: Es kostet Nerven, aber mit Ausdauer erreichst du das Ziel.
Wie schütze ich mich vor Betrügern?
Die oberste Mieterpflicht lautet: Niemals, nie, nie, nie, wie groß die Not auch sein mag, eine Kaution zahlen, bevor du die Wohnung nicht mit deinen eigenen Augen gesehen und einen Mietvertrag unterschrieben hast.
Doch selbst bei größter Vorsicht kannst du in Gefahr geraten. Eine Betrugsmasche geht so: Betrüger buchen eine Ferienwohnung über Airbnb und inserieren sie auf Immobilienplattformen zur Miete. Dabei geben sie sich als Makler oder Angestellte einer Immobilienfirma aus. Nun vereinbaren sie Besichtigungstermine mit Interessenten, drücken ihnen einen Fake-Vertrag in die Hand und kassieren die Kaution, womöglich noch Ablöse für Mobiliar. Sobald das Geld auf ihrem Konto eingegangen ist, herrscht Funkstille. „Diese Nummer ist nicht vergeben.“

Besonders perfide: Du kannst im öffentlichen Grundbuch beim Bezirksgericht kontrollieren, ob deine Kontaktperson auch wirklich der Eigentümer der vermarkteten Wohnung ist. Allerdings kommt es vor, dass die Ganoven einfach unter dem Namen der tatsächlichen Eigentümer auftreten, ohne deren Wissen natürlich. Ein Anruf bei der Hausverwaltung oder ein Gespräch mit Nachbarn kann Aufschluss geben, ob die Wohnung wirklich zu vermieten ist. Auch eine umgekehrte Bildersuche der Wohnungsfotos ist sinnvoll, um mehr zu erfahren.
Für dich heißt das: Bitte nicht naiv sein bei der Wohnungssuche. Schnäppchenpreise und eine erstklassige Ausstattung schließen sich aus. Misstrauisch sein solltest du, wenn der vermeintliche Vermieter außer einer anonymen E-Mail-Adresse keine Kontaktdaten angibt.
Das Überlebenspaket fürs Studium
Es gibt gar nicht so viele Dinge, auf die man partout nicht verzichten kann. Diese gehören dazu – die Must-haves für dein Studium:
Multifunktionsmöbel
Möbel, die mehrere Funktionen erfüllen, sind ideal für kleine Räume. Ganz oben steht das Schlafsofa. Eine Überlegung wert ist ein Klapptisch, Ausziehtisch oder ein hochklappbarer Wandtisch, an dem es sich arbeiten UND essen lässt, in Kombination mit klappbaren Barhockern vielleicht. Stauraum schaffst du mit einem cleveren Regalsystem oder Rollcontainern – so bleibst du flexibel. Auch Hängeregale oder multifunktionale Hocker mit Innenfach nutzen den Raum optimal aus.
Rucksack
Im Rucksack ist alles drin, was du brauchst. Anders als eine Umhängetasche verteilt er das Gewicht gleichmäßig auf beide Schultern. Wenn du nur wenig auf den Campus mitnimmst, tut es auch eine Umhänge- oder Laptoptasche.
Laptop
Ein Muss fürs Studium und ideal für Recherchen, Hausarbeiten, Präsentationen und Online-Vorlesungen. Eine Alternative ist ein Tablet mit Tastatur. Ob du unbedingt beides brauchst? Nein, nicht wirklich.
Kopfhörer
Die benötigst du, damit du deine Playlist auf dem Weg zur Uni abspielen kannst, logisch. Aber Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung setzt du vor allem auch auf, um dich beim Lernen in der Bibliothek oder inmitten einer lauteren Umgebung wie WG oder Café besser konzentrieren zu können.
Powerbank
Dein bester Freund an langen Uni-Tagen. Der tragbare Akku lädt dir unterwegs Smartphone und Laptop auf – und ist für wenige Euro zu haben.
Smartphone
Kommentar überflüssig. Nur der: Lege das Mobiltelefon so häufig aus der Hand wie möglich. Wirkt sich positiv auf deine Studienleistungen und deinen inneren Frieden aus. Oder lass das Handy daheim und schnalle stattdessen eine Smartwatch ums Handgelenk.
Festplatte
Du hast die letzten Zeilen deiner Abschlussarbeit in die Tastatur getippt und wenig später lässt du deinen Laptop gedankenverloren in der Bahn liegen. Hmpf! Eine externe Festplatte hätte dich vor dem Worst-Case-Szenario bewahrt. Wichtige Daten und Dokumente regelmäßig sichern.
Mehrwegbecher
Für Kaffeejunkies und ein reines Gewissen. Damit tust du der Umwelt etwas Gutes, selbst wenn der Kaffee, den du dir einfüllen lässt, nicht mit Fairtrade-Bohnen gebrüht wurde.
Lunchbox
Eine Semmel mit Käse, Dinkel-Karotten-Sticks oder KnabberNossis. Steck in deine Lunchbox doch einfach, was du willst, um auf dem Campus keinen Hungerast zu erwischen. Wie wäre es mit einer aus Edelstahl, frei von Kunststoff und Mikroplastik? Noch besser: Modelle mit mehreren Fächern halten alles getrennt – so bleibt das Brot knusprig und das Obst frisch. Und denk auch an Besteck, Serviette oder ein kleines Kühlpad!
Streaming-Abo
Eine Studentenwohnung ohne Streaming-Abo ist wie ein Überraschungsei mit einem Schlumpf – selten zu finden. Spar-Alarm: In einer WG könnt ihr euch ein Netflix-Konto teilen.
Kühlschrankmagneten
Oldschool, aber cool: Mit kleinen Magneten hältst du Stunden- und Putzpläne am Kühlschrank fest, Notizen und Fotos. Und die Bude verschönerst du mit ihnen auch.
Finanzen: Geld im Griff
Leben ist teuer. Das Studium an einer öffentlichen Uni ist zum Glück frei. Vorausgesetzt, du hast einen EU-Pass in der Hosentasche und überschreitest die vorgesehene Studienzeit nicht um mehr als zwei Semester. Andernfalls musst du knapp 370 Euro pro Semester abführen. Um den Beitrag zur Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) in Höhe von 25,20 Euro pro Semester kommt dagegen niemand herum.
Kostspielig kann das Studium an einer privaten Hochschule werden, Studiengebühren im vierstelligen Bereich pro Semester sind keine Seltenheit. Und all die Unkosten für Miete, Lebensmittel, Klamotten und Kippen sind hier noch gar nicht mit eingerechnet.
Laut dem letzten Bericht zur sozialen Lage der Studierenden des Bundesbildungsministeriums befinden sich 29 Prozent der Studierenden in Österreich in starken bis sehr starken finanziellen Schwierigkeiten. Die gute Nachricht: Fast die Hälfte hat keine Geldsorgen.
Im Schnitt stehen Studierenden hierzulande rund 1.535 Euro pro Monat zur Verfügung. Ein Viertel kommt mit weniger als 1.000 Euro aus, das oberste verfügt dagegen über ein Budget von mehr als 1.920 Euro.
Viele werden glücklicherweise von ihren Eltern finanziell unterstützt. Du auch? Schön. Wenn nicht, sind hier potenzielle Geldquellen für dich – vom klassischen Nebenjob bis zu cleveren Spartipps, die dein Budget entlasten.
Studienbeihilfe
Wenn dein Vater zufällig Jeff mit Vornamen und Bezos mit Nachnamen heißt, dann hast du leider keine Aussicht auf Studienbeihilfe. Sollten deine Eltern nicht ganz so wohlhabend sein, dann stelle besser einen Antrag.
Laut Bericht des Bildungsministeriums erreichte der Anteil der Studierenden, die die staatliche Unterstützung beziehen, im Jahr 2023 einen neuen Höchststand; neuere Zahlen liegen noch nicht vor. Ebenfalls positiv: Der monatliche Grundbetrag steigt zum jetzt anlaufenden Wintersemester von bislang 404 Euro auf nunmehr 431 Euro. Für das Wintersemester kannst du noch bis zum 15. Dezember einen Antrag auf Studienbeihilfe bei der zuständigen Stipendienstelle in deiner Stadt stellen.
Für das Sommersemester läuft die Antragsfrist stets vom 20. Februar bis 15. Mai. Dafür reichst du deine Inskriptionsbestätigung, Geburtsurkunde, Studienerfolgsnachweise und Zeugnisse, Einkommensnachweise und die Pensionsbescheide deiner Eltern ein. Laut Studienbeihilfenbehörde wurden zuletzt zwei Drittel aller Anträge bewilligt – Tendenz allerdings sinkend.
Für all jene, die Studienbeihilfe beziehen, gibt es außerdem noch weitere finanzielle Hilfen in Form von Studienzuschuss, Fahrtkostenzuschuss und Versicherungskostenbeitrag.
Familienbeihilfe
1,2 Millionen Menschen erhalten in Österreich Familienbeihilfe, darunter viele Studierende. Anspruch haben jene, die das 24. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und ein Studium „erfolgreich betreiben“.
Wenn du vor deinem Studium einen Freiwilligen Dienst abgeleistet oder ein Kind bekommen oder aber eine schwerwiegende Behinderung hast, kannst du die Transferleistung sogar bis zum vollendeten 25. Lebensjahr erhalten. Aktuell liegt die Familienbeihilfe für Über-19-Jährige bei 200,40 Euro pro Monat. Du kannst dir den Betrag direkt auf dein Konto überweisen lassen.
Stipendien
Auf Studierende zugeschnitten, die sich in der Endphase ihres Studiums befinden und während des Studiums berufstätig waren, ist das sogenannte Studienabschluss-Stipendium. Es orientiert sich am bisherigen Einkommen und liegt grob zwischen 800 Euro und 1.400 Euro im Monat.
Wer bereits vor dem Studium gearbeitet hat, und das wenigstens vier Jahre lang, darf wiederum auf ein Selbsterhalter-Stipendium in Höhe von monatlich rund 1.050 Euro hoffen. Zuschläge gibt es für Studierende mit Behinderungen und solche mit Kindern.
Zwischen 750 Euro und 1.500 Euro für ein Studienjahr gibt es, wenn du dich aufgrund hervorragender Studienleistungen erfolgreich für ein Leistungsstipendium an deiner Hochschule beworben hast.
Weitere Optionen sind das Exzellenzstipendium bei guten Leistungen, unabhängig von der sozialen Bedürftigkeit, sowie Sprachstipendium und Mobilitätsstipendium für Studierende, die ins Ausland gehen.
Nebenjob
Empfehlenswert sind vor allem Jobs, die einen Bezug zum Studienfach haben. Wenn du Journalist werden willst, heuere so früh wie möglich als freier Mitarbeiter bei einem lokalen Medium an. Oder als studentische Hilfskraft an deiner Hochschule, solltest du in der Wissenschaft bleiben wollen.
Für Betriebswirte eignet sich die Tätigkeit in einer studentischen Unternehmensberatung. Die Erfahrungen, die du dort machst, sind wertvoller als Credit Points; Kontakte und Referenzen für deine spätere Karriere unbezahlbar. Auch Praktika, Werkstudentenstellen oder Traineeprogramme bringen dich weiter – besonders dann, wenn du früh genug beginnst und gezielt auswählst.
Dann gibt es die Nebenjobs, die du alleine des Geldes wegen annimmst. In der Gastronomie winken hübsche Trinkgelder; Promotern, Hostessen, Kurieren oder Call-Center-Agenten respektable Stundenlöhne.
Beachte: Wenn du Studienbeihilfe beziehst, darf dein zu versteuerndes Gesamteinkommen ab dem 1. Jänner 2025 den Betrag von 17.212 Euro pro Jahr nicht übersteigen. Sonst musst du den Betrag, der den Grenzbetrag überschreitet, zurückzahlen.
Steuerbegünstigungen
Wenn du neben dem Studium arbeitest, kannst du Steuern sparen: Beruflich veranlasste Ausbildungskosten (z. B. studienbezogene Gebühren, Bücher, Computer/Zubehör, Fahrtkosten) kannst du in der Arbeitnehmer:innenveranlagung absetzen – sofern das Studium eine Ausbildung/Fortbildung im (verwandten) Beruf oder eine Umschulung ist.
Liegt dein Jahreseinkommen 2025 unter 29.743 Euro, hast du Anspruch auf den SV-Bonus (Rückerstattung von 55 % deiner SV-Beiträge, maximal 1.277 Euro, mit Pendlerpauschale 1.398 Euro). Die Einkommensteuer fällt grundsätzlich erst über 13.308 Euro an – das gilt für alle, nicht nur für Studierende. Tipp: Belege sammeln; Pendlerpauschale, Homeoffice-Pauschale und Werbungskostenpauschale prüfen – am besten beraten lassen.
Studentenkonto
Viele Banken wollen dich als Kunden gewinnen – immerhin zählst du als Akademiker ja zu den potenziellen Gutverdienern der Zukunft – und bieten dir daher spezielle Studentenkonten an.
Die meisten sind kostenlos und nicht an ein regelmäßiges Einkommen gekoppelt. Gratis-Bankomat- und Kreditkarten sind häufig Teil des Deals, ein individueller Überziehungsrahmen und manchmal sogar ein Startguthaben. Halte nach Neukundendeals und Sonderaktionen Ausschau.
Oft gibt’s auch Apps mit Sparfeatures, Cashback bei Partnern oder Zugang zu digitalen Finanztools. Achte auf die Bedingungen nach Studienende – manche Konten werden dann automatisch kostenpflichtig. Ein Vergleich lohnt sich also doppelt.
Studentenrabatte
Wiener Studenten gründeten 2014 iamstudent. Zehn Jahre später ist das Portal immer noch da – und verspricht satte Rabatte und Vergünstigungen auf alles, was das Studiherz begehrt, vom Rucksack bis zur Waschmaschine.
Es gibt Prozente auf Kaffeekapseln, Fahrschulstunden, Streaming-Abos, Ski-Urlaub, Möbel, Unterwäsche, Proteinshakes, Jogginghosen oder Laptops. Auch bei Sprachkursen, Lernplattformen, Software-Abos, Konzerttickets, Tech-Gadgets oder Fitnessstudios kannst du sparen.
Weitere Anbieter sind Unidays und Studentenrabatt.at. Einzelne Unternehmen offerieren Studierenden ebenfalls Spezialdeals, Mobilfunkanbieter zum Beispiel. Meist genügt eine einmalige Registrierung mit deiner Uni-Mailadresse, und schon kannst du alle Angebote nutzen.
Freizeit: Und sonst so?
Die Organisation steht, das Studium läuft – Zeit für die schönen Dinge des Lebens:
Spaß
Für die einen ist es die Ersti-Party, für die anderen das Semesteropening, für wieder andere die Welcome Party. Der Titel ist unterschiedlich, die Intention überall gleich: Anstoßen aufs Semester und den neuen Lebensabschnitt, mit Freude ins akademische Halbjahr starten.
Partys gehören zum Campusleben wie Mozart zu Salzburg. Auch auf deiner WG-Einweihungsparty lässt es sich angemessen hineinfeiern.
Wenn du keine Lust hast, ist das auch ok. Gelegenheiten, um in der neuen Umgebung Kontakte zu knüpfen, gibt es auch abseits von Tresen und Tanzfläche. Natürlich im Netz, zum Beispiel bei Freundefinder-Apps wie Bumble BFF oder MeetMe.
Oder bei einem der vielen Run Clubs, die in den vergangenen Jahren losgesprintet sind. Gleichgesinnte treffen sich gerne zum Meetup: Für Bücherwürmer gibt es den Social Book Club, für Spieler Brettspiel-Abende und für dich ganz bestimmt auch die passende Runde.
Kultur
Die Oper stellen sich Kulturbanausen als einen Ort vor, in dem piekfeine Herrschaften mit dem Fernglas die Darbietungen der Bühnenkünstler beäugen. Und es stimmt: Die beste Zeit, um Theater, Oper, Museum und Konzerthaus zu besuchen, ist die Rente. Man hat ausreichend Zeit und oft auch das nötige Kleingeld.
Die zweitbeste Zeit aber ist die Studienzeit, ehrlich. Für angehende Akademiker, am besten solche mit viel Neugier und der Bereitschaft, ihren Horizont zu erweitern, gibt es stattliche Ermäßigungen. Zum Beispiel vom traditionsreichen Wiener Musikverein, der für Konzerte im Großen Saal von 14- bis 29-Jährigen nur 20 Euro Eintritt verlangt – bei Taylor Swift ein Ding der Unmöglichkeit.
Günstigen Eintritt gewähren in Wien zudem Einrichtungen wie das Burgtheater, das Theater in der Josefstadt, der Dschungel Wien, die Vereinigten Bühnen und die Kunsthalle, um nur einige zu nennen. Anderswo gibt es das freilich auch, so winken etwa das Salzburger Landestheater oder das Schauspielhaus Graz mit einem Rabatt von je 50 Prozent für Studierende.
Sport
Joggen im Sommer, Skifahren im Winter. Gerne auch klettern oder biken oder pumpen in der Muckibude.
Fußball ist populär, eh klar, und Tennis und Golf. Allesamt großartige Sportarten und Freizeitbetätigungen, die Körper und Geist in Form bringen.
Die Studienzeit bietet dir nun aber die Möglichkeit, im Rahmen des Hochschulsports neue Disziplinen auszuprobieren, von denen du noch nicht einmal wusstest, dass sie existieren. Wie wäre es zum Beispiel mit Jugger, einem bizarren Mannschaftssport, den man wie American Football mit überdimensionalen Schaumstoff-Schlägern beschreiben könnte?
Deine Schweißporen treibst du beim Kraft-und-Kardio-Workout Hyrox bis an die Belastungsgrenze. Deine künstlerische Ader ausleben kannst du beim Aerial Silk, zu deutsch: Vertikaltuchakrobatik.
Dabei artikulierst du dich artistisch an Tüchern, die an der Decke aufgehängt sind.
Mittelalter-Fans können gewiss etwas mit Armbrustschießen oder Europäischem Schwertkampf anfangen. Mannschaftssportler mit Dodge Ball, Flag Football und Floorball.
Kampfsportler reisen mit dem koreanischen Hapkido, Brazilian Jiu Jitsu, Filipino Martial Arts oder der japanischen Kampfkunst Kobudo um die Welt. Wer sich fragt, welche Alternativen es zum guten alten Tennis gibt, findet bei den Trendsports Pickleball oder Padel Antworten.
Text: Sebastian Wolking