INHALTSVERZEICHNIS
Etwa zwölf Prozent der Hochschüler in Österreich studieren mit Behinderung. Während ihres Studiums erhalten sie besondere Unterstützung.
Auch Studierende mit Handicap haben selbstverständlich bei der Wahl ihres Studienfaches freie Auswahl. Trotzdem ist für sie und auch die Hochschule natürlich wichtig, dass sie trotz einer Behinderung oder chronischen Erkrankung die Anforderungen des Studiums erfüllen können. Sehr empfehlenswert ist, wenn sie schon vor der Studienbewerbung ihre Situation und ihre speziellen Bedürfnisse mit Vertretern des gewünschten Fachbereichs und/oder dem Behindertenreferat der Hochschule besprechen. Auch das Studieren mit Behinderung kann fast problemlos und erfolgreich sein, wenn die Betroffenen die Unterstützung erhalten, die sie brauchen.
Behindertengerechte Arbeitsplätze, Beurlaubungen, modifizierter Prüfungsablauf
Viele Hochschulen und Universitätsbibliotheken bieten behindertengerechte Arbeitsplätze – beispielsweise Computerarbeitsplätze für blinde und sehbehindere Studenten – an. Sehbehinderte Studenten haben außerdem das Recht, Skripte, Bücher und andere Lehrmaterialien ohne Rücksicht auf Urheberrechte für den eigenen Gebrauch zu digitalisieren. Auch Modifikationen des Prüfungsablaufs sind für Studierende mit Behinderungen möglich. Bei akuten gesundheitlichen Problemen sorgt eine Beurlaubung dafür, dass die Studienzulassung nicht erlischt.
Vielfältige finanzielle Fördermöglichkeiten
Das Studieren mit Behinderung wird in Österreich auch finanziell gefördert. Eltern von Studierenden können eine erhöhte Familienbeihilfe beziehen, wenn die Behinderung mindestens 50 Prozent beträgt. Die Beihilfe wird in solchen Fällen außerdem bis zur Vollendung des 25. statt normalerweise des 24. Lebensjahres gezahlt. Außerdem können die Betroffenen je nach dem Schweregrad der Behinderung eine pro Jahr um bis zu 5.050 Euro höhere Studienbeihilfe erhalten. In besonderen Fällen ist eine weitere finanzielle Förderung durch die sogenannte Studienunterstützung möglich. Weitere Unterstützungsmöglichkeiten bieten der Sozialfonds der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft sowie das Sozialministerium.
Studieren mit Behinderung im Ausland – gefördert durch EU-Programme
Auch internationales Studieren mit Behinderung ist möglich. Die Europäische Kommission fördert den internationalen Austausch von Studierenden und Lehrenden mit Behinderung unter anderem durch das SOKRATES/ERASMUS-Mobilitätsstipendium.