Seit 1898 gibt es sie schon, die Wirtschaftsuniversität Wien. Als größte Wirtschaftshochschule in Österreich dürfen natürlich die Räumlichkeiten nicht zu kurz kommen. So wird im Sommer der WU-Neubau bezogen.

88.000 Quadratmeter, 492 Millionen Euro, 90 Hörsäle, 3.000 Arbeitsplätze und 5.000 Lehrplätze. Dies und mehr umfasst der zukünftige Lerntempel der WU-Studierenden. Ein spektakuläres Gebäude erbaut zwischen den U-Bahnstationen Messe und Prater. Zum ersten Mal wird eine Universität versetzt und nicht umgebaut. Doch dies soll sich lohnen.

Die Bibliothek, besser bekannt als das LLC (Library and Learning Center), entstand unter der Leitung der irakischen Stararchitektin Zaha Hadid, die unter anderem auch die Bergstation der Innsbrucker Hungerburgbahn entworfen hatte. Hadid’s Visionen prägen das Bild des Neubaues nicht nur von innen durch die Vielfalt an schrägen  Elementen. Auch von außen sind ihre Stilelemente durch die nach vorne überragende Fassade deutlich zu erkennen.

Rund um das LLC ragen fünf Gebäudekomplexe, welche nicht nur Seminarräume, sondern auch Copy-Shops, einen Kindergarten, eine Buchhandlung, unzählige gastronomische Angebote sowie ein Fitnesszentrum beherbergen.

Vorige Woche sowie im Mai des vergangenen Jahres kam es auf der Baustelle allerdings zu einem Brand (mehr dazu hier). Auf 2,5 Milionen Euro belief sich damals der durch den Brand entstandenen Schaden und drei Stockwerke mussten abgerissen und wieder neu erbaut werden. Und dies gerade beim farblich auffälligsten Teil des Gebäudes, dem D3AD, dem „Department Three and Administration“. Doch auch der Brand konnte den Bau nicht stoppen oder verzögern. Das Gebäude, welches vom Feuer betroffen war, wurde vom britischen Architektenbüro „CRABstudio“ entworfen. Einer der Architekten und Mitbegründer von „CRABstudio“, Peter Cook, hatte bereits 2003 das Kunsthaus in Graz gestaltet. Cook ist bekannt für den Einsatz von schrillen Farben. So soll das D3AD dem natürlich auch gerecht werden.

Im Gegensatz zu den schrillen Farben von Cook steht das D4, das „Department Four“. Vom spanischen Architektenbüro Estudio Carmen Pinós entworfen, dominieren chaotische aber monochrome Pixelmuster die Fassade. Bei näherer Beobachtung wird festgestellt, dass die Pixel eigentlich Fenster und weißer Fassadenputz sind.

Und da ist noch der Komplex des österreichischen Architektenbüros „BUSarchitektur“, welches bereits etwas vor sich hin rostet. Gewollt versteht sich. Von der österreichischen Laura Spinadel, Architektin bei „BUSarchitektur“, wurde der Masterplan für das gesamt WU-Neubau Konzept entwickelt. Futuristisch ist es allemal und international und groß. Neben den britischen, irakischen und spanischen Architektenstudios entwarf auch das japanische Studio rund um Hitoshi Abe ein Gebäudekomplex.

Die Finanzierung und Errichtung des Neubaues der Wirtschaftsuniversität erfolgte über eine gemeinsame Gesellschaft von BIG und WU, welche sich Projektgesellschaft Wirtschaftsuniversität Wien Neu GmbH nannte.

Etwas kontrovers ist auch die Zusammenarbeit der WU mit dem Ölunternehmen OMV. So finanzierte dieses am neuen Campus ein Institut inklusive Stiftungslehrstuhl sowie Räume im LLC. Im Gegenzug wird ebendieses LLC den Namen OMV-Bibliothekszentrum erhalten. Der Stiftungslehrstuhl wird den Titel “Business Perfomance Management and Sustainability” tragen und inhaltlich den Schwerpunkt auf die betriebswirtschaftliche Leistungsbeurteilung von Unternehmen sowie die Integration von sozialen Innovationen und Nachhaltigkeit in das Kerngeschäft etablierter Unternehmen legen.

 

Und die Studierenden der WU müssen auf den finalen Einzug ins Gebäude auch nicht mehr lange warten. Bereits Anfang Wintersemester 2013/14 können die ersten Seminarräume und Hörsäle bezogen werden. Was soll nun aus dem alten WU-Gebäude werden? Die Räumlichkeiten sollen Platz für die Kunst bieten und zwar für die Studierenden der Universität für angewandte Kunst und für die Akademie der Bildenenden Künste, als Ausweichquartier, während deren Gebäude renoviert werden. Die genaue Zukunft des Areals um die alte WU ist noch relativ unsicher.

Der Platzmangel, der im Gebäude im Alsergrund mehrmals zu Diskussionen geführt hatte, sollte nun auch ein Probem von Gestern werden. Für das Bachelor-Studium „Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“ soll es außerdem ab dem kommenden Studienjahr eine Zugangsregelung für Studienanfänger geben. In der Studieneingangs- und Orientierungsphase wird weiterhin “ausgemistet”, damit das Kapazitätenproblem ein wenig gemildert wird. Von Platzmangel kann im neuen Gebäude bzw. im neuen Gelände wohl kaum mehr die Rede sein. Allerdings könnte es irgendwann wohl doch etwas eng und kuschelig werden, denn im neuen Audimax gibt es “nur” 650 Sitzplätze.

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