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Mit der Reifeprüfung im Gepäck beginnt für viele junge Menschen der Weg ins neue Leben. In den meisten Fällen bedeutet das einen neuen Lebensraum: eine neue Stadt, eine neue Wohnsituation, neue Mitmenschen.
Ein der ersten großen Entscheidungen im Leben eines jungen Menschen ist sicherlich das Studium aufzunehmen. Doch die nächste Entscheidung betrifft den Ort und das Domizil. Die Wahl zwischen einer eigenen Wohnung, einer Wohngemeinschaft oder einem Studentenheim ist nicht immer leicht, und meistens durch die Größe der Geldbörse beeinflusst. Für Studierende mit ausreichenden finanziellen Kapazitäten oder für Studierende, die Ruhe über alles schätzen, ist eine eigene Wohnung sicherlich eine richtige Wahl. Hier ein paar Tipps, was hierbei zu berücksichtigen ist.
Wohnungssuche rechtzeitig beginnen
Vor allem in den großen Universitätsstädten sollte man frühzeitig mit der Wohnungssuche beginnen, denn je näher der Semesterbeginn rutsch, umso mehr Studierende sind auf der Jagt nach einer preiswerten, gut gelegenen Bleibe. Außerdem sind Studierende selten die erste Wahl für Vermieter. Der Grund dafür sind einerseits vorherrschende Vorurteile, dass die Studis zu viel feiern und die Wohnung vernachlässigen, andererseits auch die Tatsache, dass Studierende über kein sicheres, regelmäßiges Einkommen verfügen. Daher lieber 1-2 Monate früher einziehen und sich einleben, als zu Semesterbeginn eine zusätzliche Last haben.
Wo suchen?
Es gibt zahlreiche Wohnungsbörsen, wie z.B. das Portal Jobwohnen.at oder auch Wohnenboerse.at, die sich ganz auf Wohnungen mit der Zielgruppe „Studierende“ spezialisiert haben. Auch die österreichischen Studentenwohnungsservices vermieten Studierenden günstige, bereits möblierte Wohnungen. Die Voraussetzung ist dabei ein angemessener Studienerfolg sowie die Offenlegung der Einkommensverhältnisse der Eltern oder auch des Studenten. Suchen kann man aber auch direkt auf der Uni: Jedes Institut verfügt über ein Schwarzes Brett, auf dem zahlreiche Kleinanzeigen zu finden sind. Als eine sichere und praktische Alternative erweisen sich immer wieder Maklerbüros, die für Einen eine passende Wohnung unter Berücksichtigung des gewünschten Mietspreises und anderer Wünsche suchen. Die Immobilienbüros spezialisieren sich auch auf verschiedene Zielgruppen: So vermittelt Bar.at Immobilien vor allem in Wiener top Lagen und beispielsweise Immowelt.at bietet ein breites Spektrum an Wohnungen österreichweit.
Besichtigung: Scharfes Auge, scharfer Sinn
Allgemeine Informationen zu rechtlichen Themen wie Wohnrecht und Wohnrechtsberatung sowie Wohnbeihilfe liefert die Österreichische HochschülerInnenschaft. Vor allem wenn es sich um die erste eigene Wohnung handelt, ist es empfehlenswert einen guten Rat von Gleichgesinnten einzuholen.
Aber worauf muss man bei der Besichtigung selbst achten? Zuerst auf die Grundinfrastruktur: Ist das Bad, Toilette und Küche ausreichend saniert und ausgestattet? Das sollen sie im Idealfall sein, denn sonst kann die Einrichtung sehr kostspielig werden.
Wichtig sind auch Installationen – wie wird in der Wohnung geheizt: Fernwärme, Gas oder Öl? Das wirkt sich auf die späteren Erhaltungskosten der Wohnung aus. Außerdem ist der Zustand der Fenster bedeutend. Sie sollen schalldicht und sicher sein. Bei klassischen Altbaufenstern soll man auch darauf achten, ob die Fenster gut schließen (zieht es irgendwo in der Immobilie?). Ganz entscheidend sind die Wände: Überprüfe, ob es irgendwo Schimmel- oder Wasserflecken gibt. Wenn ja, so gilt das als Ausschlusskriterium. Schimmel in der Wohnung ist sehr ungesund für die Atemwege!
Wenn man viele Objekte besichtigen muss, so empfehlen wir die Erstellung einer Checkliste, auf der neben den oben genannten Punkten auch solche Informationen wie Größe, Lage, Mietpreis sowie die Vor- und Nachteile anzuführen sind. So verliert man nicht den Überblick!
Mietpreis beachten
Ausschlaggebend ist natürlich auch der Preis: In Wien sind das ca. 12-15 Euro, in Graz ca. 13 Euro und in Salzburg sogar über 15 Euro pro Quadratmeter. Auf den Preis wirken sich verschiedene Faktoren aus, wie die Lage, Größe, Baujahr u.a. Diese Faktoren werden in drei Kategorien – A, B, C – zusammengefasst. Zu beachten ist hier der Unterschied zwischen einer kalten und warmen Miete. Die kalte Miete beinhaltet noch keine Betriebskosten: Sie beinhalten beispielsweise das Wasser, Müll, Kanalräumung und Hausreinigung und können je nach Größe der Wohnung ca. 100-200 Euro ausmachen. Wenn man den Preis als zu gesalzen empfinde, kann man sich einen Rat bei der Mietervereinigung einholen. Die Mietervereinigung berät in allen Bundesländern.
Kompromissbereitschaft muss sein
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Mieten in den meisten europäischen Universitätsstädten in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind. Viele Menschen und wenig Platz resultieren in gesalzenen Quadratmeter-Preisen. Es heißt aber nicht, dass man keine Schnäppchen finden kann. Dennoch muss man zum Kompromiss bereit sein und manchmal auf einige Punkte auf der Wunschliste verzichten, weil jede Behaglichkeit (Balkon, separate Küche, Badewanne etc.) unvermeidlich zum höheren Preis beitragen. Das gilt vor allem für kleine Wohnungen, die auch single-tauglich sind und zentral liegen, denn sie sind nicht nur von Studierenden begehrt und werden meistens blitzschnell vermietet.