Vergangenen Samstag kamen nach sehr langer Pause die kultigen Post-Punk Indie Helden von Wolf Parade in das Wiener Flex und präsentierten einen sehr guten Querschnitts ihrer Diskographie.
Als Vorband gaben sich die heimische Band VICIOUS die Ehre. Den meisten Personen sollte zumindest der Song „Is She Worth It“ aus dem Radio bekannt sein. Die junge Band spielt ein gutes und hörenswertes Set. Während dies in ihrem Rocksound eher konventionell daherkommt, fällt vor allem die sehr tiefe Stimme des Sängers und Gitarristen auf. Von der Stimmfarbe erinnert diese an den Gesang von Tom Smith. Im Gegensatz zu dem Frontman der Editors gelangt der Sänger von VICIOUS nicht in diese stimmliche Höhe wodurch der Gesang schnell monoton wirken kann. Im großen Ganzen hat der Auftritt jedoch durchaus Lust auf ein Album in voller Spiellänge gemacht.
Nach einer kurzen Wartezeit betreten Wolf Parade die Bühne. Begonnen wird mit „Lazarus Online“, dem Opener des letzten Jahres erschienenen Comeback Albums „Cry Cry Cry“. Der gemächliche Song, der das Thema Suizid thematisiert, wird beinahe durchgehend von Zerlegungen dunkler Klavierakkorde und dem Gesang von Gründungsmitglied Spencer Krug dominiert. Mit dem Einsatz der gesamten Band baut der Song eine Sogwirkung auf und mündet in einem kraftvollen Finale. Wesentlich rockiger startet der zweite Song „Soldiers Grin“ aus dem Zweitling „At Mount Zoomer“. Den Gesang übernimmt hierbei das zweite Gründungmitglied Dan Boeckner. Erstaunlicherweise klingen die zwei Sänger, wie auch auf dem Album, sehr ähnlich. Was besonders verwunderlich ist, da der oftmals sonore und hektische Gesang von Wolf Parade alles andere als üblich ist.
Im heißen und engen Flex spielen Wolf Parade sich durch die wichtigsten Songs ihrer Diskografie, wie beispielsweise das großartige „What Did My Lover Say (It Always Had To Go This Way)“, wobei hier eindeutig der Fokus auf den Songs ihres Debutalbums „Apologies to the Queen Mary“ liegt. Ebenfalls nicht vernachlässigt wurden die neuen Songs. Hier brillieren vor allem die euphorischen Songs „Dreaming“ und „Baby Blue“. Eine besonders gute Auflockerung sind die Songs aus dem zweiten Album, da sich diese vergleichsweise wesentlich verspielter und ausufernder geben. Denn bei all dem Lob muss gesagt werden, dass Wolf Parade sicherlich nicht zu den abwechslungsreichsten Bands gehören. Besonders das sehr lange „Kissing the Beehive“, der letzte Song des gut 90 Minütigen Sets, lotet die musikalischen Grenzen etwas aus und verfeinert den zackigen Post-Punk mit einer guten Portion New Wave.